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Vegane Kosmetik

Foto: Mayleen Eraerts/www.may-beauty.de

Verwöhnen mit Werten

Der Trend, vegan zu leben, hat schon längst Einzug in die Beautybranche gehalten. Aber was ist vegane Kosmetik, wie erkenne ich sie und worauf achten vegan lebende Kunden? Hier erfahren Sie mehr.

Wer sich für eine vegane Lebensweise entscheidet, verzichtet auf tierische Produkte. Das macht sich zuerst auf dem Teller bemerkbar. Doch viele Veganer schliessen konsequenterweise alle Lebensbereiche ein und damit natürlich auch Kosmetikprodukte.

Vegane Inhaltsstoffe

Was sich hinter klangvollen INCI-Bezeichnungen verbirgt, ist selbst für Fleischesser nicht immer appetitlich: Ob Kollagen aus Fischhaut oder Lecithine aus tierischem Nervengewebe – das Sprichwort „Schönheit kommt von innen“ ist bei diesen Inhaltsstoffen tatsächlich wörtlich zu nehmen. Da Veganer auch Stoffe von lebenden Tieren meiden, sind auch Woll- und Bienenwachs tabu. Trotzdem muss bei veganer Schönheitspflege nicht auf wirkungsvolle Inhaltsstoffe verzichten werden: Das in Eigelb und Fischleber vorhandene Vitamin A kann alternativ auch synthetisch hergestellt werden. Squalan, das früher aus Haifischleber gewonnen wurde, kann heute aus dem feuchtigkeitsspendende Öl der Olive hergestellt werden und Hyaluronsäure – früher aus Hahnenkämmen gewonnen – wird heute mikrobiologisch erzeugt. Da INCI-Listen jedoch nichts über die Quelle der Inhaltsstoffe

verraten, stehen Verbraucher oft vor einer Blackbox: Ob Produkte also tatsächlich vegan sind, weiß letztendlich nur der Hersteller.

Gutes Zeichen: Transparenz

Offizielle Gütesiegel bieten einen ersten Anhaltspunkt. Auch sind sie verlässlicher als Vegan-Label, die sich manche Hersteller selbst aufs Tiegelchen drucken, um den aufwendigen und mit Kosten verbundenen Zertifizierungsprozess zu umgehen. Doch wer es genau wissen will, kommt um eigene Recherchen nicht herum: Ist Tierschutz tatsächlich in der Unternehmensphilosophie verankert oder sind nur einzelne Trendprodukte vegan? Werden die Produkte separat oder zusammen mit „nichtveganen“ Kosmetika hergestellt? Verkauft der Hersteller seine Ware in Ländern wie China, die Tierversuche per Gesetz vorschreiben? Wie weit der Begriff „vegan“ gefasst ist, kann stark differieren, da er gesetzlich nicht geschützt ist. Hersteller haben somit trotz Siegel Interpretationsspielräume. Oft lohnt es sich deshalb, direkten Kontakt aufzunehmen. Denn es gibt Unternehmen, die nach strengen

veganen Kriterien arbeiten, jedoch noch kein offizielles Gütesiegel tragen. Allgemein ist es ein gutes Zeichen, wenn Hersteller für Fragen offen sind und transparent kommunizieren.

Veganes Beautyprogramm

Da es inzwischen für nahezu jedes Produkt eine vegane Alternative gibt, können die verschiedenen Anwendungsschritte wie gewohnt ablaufen. Trotzdem gibt es auch Unterschiede, die schon beim Begrüssungsgetränk anfangen: Statt Kuhmilch wird Sojamilch für den Cappuccino aufgeschäumt und Tee wird mit Agavendicksaft gesüsst. Für die

Extravitaminportion eignen sich naturtrübe Fruchtsäften, denn klare Säfte können mit Gelatine geklärt sein. Dasselbe gilt für das obligatorische Gläschen Sekt. Vegane Alternativen gibt es in Bioläden, Reformhäusern und Onlineshops. Auch auf Ledersitzbezügen fühlen sich Veganer nicht wirklich wohl und nehmen deshalb lieber auf Holz-, Kunstleder- oder Stoffsitzen Platz. Bei der Behandlung unreiner Haut kommen Fruchtsäurepeelings zum Einsatz, die Milchsäure aus pflanzlicher Quelle enthalten. Aufgetragen wird das Peeling selbstverständlich mit einem Pinsel ohne Echthaar. Bei der

hautberuhigenden Aloe-vera-Maske sorgt nicht Gelatine, sondern Agar- Agar für die richtige Konsistenz und aufgebaut wird die Haut anschließend mit Phytokollagen aus Algen.

Im abschliessenden Tages-Make-up bringt nicht Seidenpulver, sondern das Mineral „Mica“ die Haut zum Strahlen. Da für die Umstellung auf rein vegane Inhaltsstoffe Neuentwicklungen erforderlich sind, fehlen bisher durchgängig vegane Produktlinien. Dadurch ist die Produktauswahl etwas aufwendiger. Doch meist lassen sich die veganen Linien verschiedener Anbieter sehr gut zu perfekten Wohlfühlpaketen kombinieren.

Den vollständigen Text lesen Sie in der BEAUTY FORUM Edition Swiss 2+3/17.

Marieke Henriques

Die Autorin arbeitet im Bereich Strategie, Kommunikation und Produktmanagement der Kosmetikmarke Hauttatsachen. Sie ist Mitbegründerindes gleichnamigen Kosmetik-Informationsblogs.

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