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Tipps für Treatments

Foto: Mila Supinskaya/Shutterstock.com

Frisch ins Frühjahr

Mit perfekt gepflegter Haut in den Frühling starten – welche Kundin möchte das nicht? Da der Winter oft sichtbare Spuren hinterlässt, ist jetzt die richtige Pflege für die Übergangszeit angesagt. Kosmetikerin Irmi Heindl erklärt, wie Sie die Haut Ihrer Kundin wieder zum Strahlen bringen.

Die Hauptprobleme unserer Kundinnen nach dem Winter sind vielfältig. Damit Sie optimal vorbereitet sind, zeige ich Ihnen einige verschiedene Hautsituationen, die wir zum Frühjahr täglich in unseren Instituten zu sehen bekommen. Dazu passend mache ich einige Lösungsvorschläge.

Trockene Haut

Kundinnen, die generell zu trockener, sebostatischer Haut neigen, leiden nach den Wintermonaten besonders. Die trockene Luft in geheizten Räumen, kaltes Winterwetter draussen und heisse Bäder strapazieren die Haut zusätzlich. Dazu kommt, dass die Talgdrüsen unter 7 Grad Celsius nur noch wenig Hautfett produzieren. Ebenso reduziert sich bei niedrigen Temperaturen die „Spreitungsfähigkeit“, das heisst, dass das schon weniger vorhandene Hautfett die Fähigkeit verliert, sich optimal zu verteilen. Diese Kundinnen klagen jetzt oft über raue, schuppige Haut, die nicht selten auch durch die geschwächte Hautbarriere sensibler geworden ist. Es sollte deshalb alles vermieden werden, was die Haut zusätzlich reizt, wie zum Beispiel grobe Rubbelpeelings, zu heisse Kompressen oder langes Bedampfen, um die Haut nicht noch zusätzlich zu reizen oder auszutrocknen. Hier haben sich Säurepeelings sehr gut bewährt. Dabei entfällt das Bedampfen bzw. Feuchthalten, das bei Enzympeelings notwendig ist, und die Hautbarriere wird geschont. Besonders empfehlenswert ist hier Milchsäure, die zusätzlich feuchtigkeitsspendend wirkt. So wird aus trockener, schuppiger und fahler Haut wieder der ersehnte Pfirsichteint.

Bei der Pflege sollten hier rückfettende und hautaufbauende Inhaltsstoffe wie Sheabutter, Baobaböl oder Traubenkernöl in Kombination mit feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen (Ampullen oder Seren) wie Hyaluronsäure, NMF (Natural Moisturizing Factor) oder Aloe vera zum Einsatz kommen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Couperose und Rosacea

Draussen bläst der kalte Wind ins Gesicht und drinnen sind die Räume überheizt. Dann sieht die Haut sprichwörtlich rot. Dieser ständige Temperaturwechsel zwischen warm und kalt führt bei Kundinnen mit gefässlabiler Haut regelmässig zu sogenannten Flashs. Viele Kundinnen verwenden daher im Winter häufig Kälteschutzcremes. Zum Frühjahr sollte man jedoch wieder auf eine leichtere Pflege umsteigen, um einen Hitzestau zu vermeiden. Auch in der Kabine ist jeder Temperaturreiz von sehr kalt zu heiss zu vermeiden. Also Vorsicht bei zu heissen Kompressen, Vapozon, Kühlkugelmassagen und Ähnlichem. Eine sehr effektive Anwendung in der Kabine ist z.B. eine entstauende Massage, die, als Kur einmal wöchentlich angewandt, Rötungen, Schwellungen und Entzündungen deutlich reduzieren kann. Mittlerweile bieten immer mehr Hersteller Kurse zu dieser Massagetechnik an. Im Anschluss an die Massage kann eine Alginatmodellage das Ergebnis noch verbessern. Diese sollte jedoch, um einen Hitzestau zu vermeiden, nach sieben bis acht Minuten wieder abgenommen werden. Um den Wohlfühleffekt noch zu steigern, kann während der Modellage eine Arm- und Handmassage durchgeführt werden. So bleibt der Kundin neben der Freude über das Ergebnis auch noch die Behandlung als besonders angenehm in Erinnerung, sodass sie sie sicher bald wieder buchen wird.

Ölige Haut

Kundinnen, die zu einer öligen Haut (Seborrhoea oleosa) neigen, fühlen sich im Winter am wohlsten in ihrer Haut. Sie profitieren von der reduzierten Talgproduktion. Manche Kundinnen benötigen während des Winters sogar eine leicht rückfettende Creme, die jetzt zum Frühjahr, wenn die Temperaturen wieder milder werden, durch eine mattierende Creme ausgetauscht werden kann. Da diese Kundinnen meist unter grösseren Poren leiden, ist jetzt noch die Möglichkeit, durch intensivere Peelings, am besten als Kur, die Haut zu verfeinern. Mit Vorher-nachher-Fotos kann man den Behandlungserfolg ideal dokumentieren und auch zukünftige Interessenen von einer Kur überzeugen.

Überpigmentierung/Pigmentflecken

Pigmentstörungen sind ein immer häufiger auftretendes Hautproblem, dem wir uns jetzt ganz besonders widmen können; sie können zum Beispiel durch einen Skiurlaub entstanden sein. Gerade der reflektierende Schnee in Kombination mit Höhensonne verursacht oft die unerwünschte Überpigmentierung. Aber auch die vom Sommer geschädigte Haut kann jetzt noch mit Peelingkuren und aufhellenden Behandlungen fit für den Frühling gemacht werden. Je nach Ausstattung kann eine Mikrodermabrasion oder ein Säurepeeling zum Einsatz kommen. Generell sollte man eine Kur von vier oder mehr Behandlungen im wöchentlichen Abstand ansetzen. Bei beiden Methoden kann man auch sehr gut punktuell arbeiten, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Es  ist sehr ratsam, bei intensiveren Peelings eine Kundenerklärung mitzugeben und sich ein Exemplar gegenzeichnen zu lassen. So kann die Kundin die Anweisungen, die wir gegeben haben, jederzeit zu Hause nachlesen und wir sind auch rechtlich abgesichert. Solche Kundenerklärungen stellen meist Hersteller kostenfrei und rechtlich geprüft zur Verfügung. Gerade bei intensiveren Peelings ist eine optimale Mitarbeit der Kundin unerlässlich. Kundinnen, die Fremdprodukte weiterhin benutzen möchten, stellen immer ein Risiko dar, das ich persönlich nicht eingehen würde. Abgesehen von einer unerwünschten Hautreaktion ist auch ein unbefriedigendes Ergebnis kein gutes Image für unser Institut. Deshalb bleiben Sie standhaft bei der Produktberatung. Eine langfristig zufriedene Kundin und ein gutes Behandlungsergebnis werden es Ihnen danken.
Achten Sie bei zur Überpigmentierung neigenden Kundinnen während der Peelingkur ganz besonders auf ausreichenden Lichtschutz und vergewissern Sie sich, dass sie demnächst  keinen Urlaub mit intensiver Sonneneinstrahlung planen.

Viele Hersteller haben mittlerweile eigene Produkte oder ganze Serien gegen Überpigmentierung im Sortiment. Ziel dieser Produkte ist es meist, das Enzym Tyrosinase, das die Aktivität der Melanozyten steuert, zu hemmen. Bewährt hat sich zum Beispiel hochdosiertes Vitamin C (Ascorbinsäure): Es wirkt als Tyrosinasehemmer aufhellend, hat eine regenerierende Wirkung auf UV-geschädigte Haut und wirkt als effektiver Radikalfänger neuen Überpigmentierungen entgegen. Deshalb ist es auch über den Sommer ein wichtiger Wirkstoff für unsere zu Pigmentflecken neigenden Kundinnen.
Immer häufiger kommt auch der Extrakt des Papiermaulbeerbaums zum Einsatz, der sowohl tyrosinasehemmend als auch entzündungshemmend wirken soll. Zu beachten ist, dass alle Wirkstoffe, die als Tyrosinasehemmer fungieren, die Haut auch lichtempfindlicher machen – daher immer auch auf ausreichenden Lichtschutz achten!  Viele Hersteller vereinen daher bereits aufhellende Wirkstoffe mit einem erhöhten Lichtschutz. Die Forschung steht hier nie still und wir bekommen immer neue Möglichkeiten, unseren Kundinnen zum Wunschteint zu verhelfen.

Irmi Heindl

Die Kosmetikerin und Visagistin ist seit 2000 Inhaberin des Institutes „Kosmetik Schönzeit“ in D-Piesenkofen und spezialisiert auf die Gebiete Anti-Aging, Problemhaut und  Figurbehandlung.  www.schoenzeit-kosmetik.de

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