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Superbeeries in der Kosmetik

Foto: Zametalov/Shutterstock.com

Frisch & Fruchtig

Beeren besitzen eine extrem hohe Nährstoffdichte. Diesen Vorteil nutzen auch viele Kosmetikhersteller für Gesichts- und Hautpflegeprodukte. Doch was können Beeren genau und wofür sind sie geeignet?

Beeren haben es in sich: Sie versorgen den Körper mit zahlreichen wichtigen Vitalstoffen. Heimische Beeren wie Himbeeren liefern jede Menge Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe, die die Nährstoffspeicher auffüllen und die Haut strahlen lassen. Weit gereiste Beeren wie die Goji- oder Açaibeeren sind nicht weniger wertvoll, nur leider selten frisch zu bekommen. Der Handel bietet sie getrocknet, als Saftkonzentrat und Pulver an.

Beeren in der Kosmetik

Kosmetikhersteller sind ständig auf der Suche nach neuen pflegenden Inhaltsstoffen für ihre Produkte. Natürliche Zutaten werden dabei immer beliebter. Die Nachfrage nach zertifizierter Naturkometik steigt seit einigen Jahren kontinuierlich an. Auch konventionelle Hersteller setzen in ihren Sortimenten immer stärker auf die Kraft der Natur. Beeren spielen dabei ganz vorn mit, denn ihre Auszüge sind gebündelte Pflegekraft, wie man sie eigentlich nur selten finden kann. Jede Beere bringt neben ihrem individuellen Geschmack und Duft auch ein einzigartiges Pflegeprofil mit. Beerenextrakte kommen z.B. zum Einsatz, um irritierte Haut zu beruhigen und Entzündungen zu hemmen oder reifere, stressanfällige Haut mit Feuchtigkeit und Elastizität zu versorgen. Lernen Sie die beerenstarken Pflegeexperten kennen, um die richtige Wahl für Ihre Kundinnen zu treffen.

Faltenkiller Heidelbeere

Heidelbeeren färben die Zunge blau. Dafür verantwortlich sind die wasserlöslichen Pflanzenfarbstoffe Anthocyane, die auch in anderen Beerren wie zum Beispiel Johannisbeeren, roten Weintrauben oder auch Preiselbeeren zu finden sind. Anthocyane haben eine ganz besondere Kraft: Sie wirken stark antioxidativ und sind damit echte Profis in Sachen Anti-Aging. Eine US-Studie hat gezeigt, dass Heidelbeeren im Vergleich zu vielen anderen Obst- und Gemüsesorten eine besonders hohe antioxidative Kraft besitzen. Damit schützen sie die Haut vor dem Einfluss und der Bildung freier Radikale, die schädigend auf die Zellen einwirken und sie schneller altern lassen. Ähnlich bemerkenswert ist der hohe Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, sogenannten Polyphenolen. Polyphenole fördern die Bildung neuer Hautzellen und sorgen für einen frischen und elastischeren Teint. Die Extrakte und der Saft der kleinen Blaubeere (Vaccinium myrtillus) kommen deshalb besonders häufig in Produkten für die Haut ab 40 zum Einsatz, um die Hautalterung zu verzögern und kleine Fältchen zu glätten.

Schwarze Johannisbeere

Die bitterherben Johannisbeeren sindgeschmacklich nicht jedermanns Sache. Interessant für die Kosmetikindustrie sind sie vor allem aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts. Frische Schwarze Johannisbeeren liefern mehr Vitamin C als Orangen oder Zitronen. Vitamin C stärkt den Zellaufbau von innen und macht die Haut dadurch glatter und fester. In Pflegeprodukten findet man vor allem das Samenöl der Strauchbeere (INCI-Deklaration: Black Currant Seed Oil). Es enthält viele ungesättigte Fettsäuren wie Gamma-Linolensäure (GLA), die die Regeneration der Hautbarriere unterstützen und Barrierestörungen reduzieren. Trockene Haut kann dadurch Feuchtigkeit besser speichern und ist weniger stressanfällig.

Tiefenpfleger Sanddorn

Sanddorn, die „Zitrone des Nordens“, wird nicht nur als Lebensmittel, sondern auch als Inhaltsstoff in Cremes, Masken und Lotionen immer beliebter. Ihr Vitamin-C-Gehalt ist noch dreimal höher als der von Schwarzen Johannisbeeren. Doch das ist nicht ihr einziges Plus: In ihr stecken auch reichlich Provitamin A (Betacarotin) und Vitamin E – dieser Mix sorgt für eine hohe antioxidative und reizlindernde Hautwirkung. Betacarotin, das die gelbe Farbe der Beeren liefert, wirkt gleichzeitig wie ein leichter Sonnenschutz. Regelmässig angewendet, hilft Sanddornöl durch seinen Vitalstoffmix und seinen hohen Gehalt an  ungesättigten Fettsäuren sehr intensiv bei trockener, spröder und zu Rissen neigender Haut (zum Beispiel an Ellenbogen, Händen oder Füssen). In kosmetischen Pflegeprodukten wirkt Sanddorn (Hippophae rhamnoides) vitalisierend und regenerativ.

Hautberuhiger Cranberry

Ein bisschen süss, ein bisschen sauer: Cranberrys kennen wir überwiegend als exotisches Pendant zur Rosine. Die kleinen roten Früchtchen kommen ursprünglich aus den Hochmooren Nordamerikas, werden heute aber auch in Nordeuropa angebaut (zum Beispiel in Lettland). In Pflegeprodukten steckt die Cranberry zumeist als Samenöl (INCI-Deklaration: Cranberry Seed Oil). Durch ihre antibakterielle Wirkung und den hohen Gehalt an wertvollen Fettsäuren beruhigt und glättet sie Hautunreinheiten und ist daher die richtige Pflege bei zu Rötungen neigender, leicht irritierter Haut.

Alleskönner Açaibeere

Die blauen Früchtchen der südamerikanischen Kohlpalme haben in den letzten Jahren eine aussergewöhnliche Karriere hingelegt. Vor allem nachdem die amerikanische Fernsehmoderatorin Oprah Winfrey in ihrer Talkshow erzählte, dass sie Açai als Schlank- und Jungmacher nutzt, wurde die Frucht populär. Ob die Beeren tatsächlich beim Abnehmen helfen, ist wissenschaftlich nicht belegt. Für Pflegeprodukte sind sie vor allem aufgrund ihrer nährenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften interessant. Açaibeeren (Euterpe edulis oder Euterpe oleracea) enthalten ein umfangreiches Nährstoffpaket: B-Vitamine, Vitamin C, Vitamin E, Mineralien wie Eisen, Kalzium und Kalium und fast alle vom Körper benötigten Aminosäuren sind in ihnen vereint und machen sie zu einem wahren Beauty-Geheimtipp.

Zellschützer Goji

Gojibeeren haben in China in der Heilkunde der Traditionellen Chinesischen Medizin eine lange Tradition und werden zum Beispiel als Stärkungsmittel angewendet. Aus gutem Grund: Die kleine Beere des gemeinen Bocksdorns stärkt mit ihrem breiten Nährstoffportfolio das Immunsystem und auch die Zellgesundheit. Das lässt die Haut von innen heraus erstrahlen. Beauty-Produkten werden Gojiextrakte auch wegen ihrer hohen zellschützenden Fähigkeiten (z.B. durch ihren Gehalt an Zink und Magnesium) zugesetzt. Zellschädigende Stoffe von aussen, z.B. durch schädigende Umwelteinflüsse, werden durch sie gebunden und unschädlich gemacht.

Bettina Levecke |  Die freie Journalistin hat sich auf Gesundheitsthemen spezialisiert. Im Bereich Beauty schreibt sie über Naturkosmetik und nachhaltige Inhaltsstoffe.

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