Anzeige

Sommerfüsse - Bereit für die Barfusszeit

Foto: Africa Studio/Shutterstock.com

Sobald es draussen wärmer wird und alle Welt die Füsse wieder in offenen Schuhen zeigen möchte, steigt auch das Interesse an Fusspflege sprunghaft an. Damit Ihre sommerlichen Pflegeangebote ein Erfolg werden, gibt Maren Bloss praktische Tipps, die leicht umzusetzen sind.

Der Sommer steht vor der Tür, doch die Füsse vieler Kunden sind oft noch von der langen Zeit in dicken Socken und geschlossenen Schuhen gezeichnet: Die Hornhaut ist schrumpelig, die Nägel haben keinen schönen Schnitt – höchste Zeit, sie mit professioneller Pflege wieder vorzeigbar zu machen.

Kunden werben Kunden

Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, sommerliche Fusspflegeangebote in den Vordergrund zu rücken und zu bewerben. Positive Mundpropaganda ist besonders wichtig. Es ist die beste kostenfreie Werbung, die Sie bekommen können. Und Sie können sie gezielt anstossen. Eine Möglichkeit ist, dass Sie „Promo-Fusspflege“ anbieten. Suchen Sie sich ein bis zwei Kunden aus, die kommunikativ und gut vernetzt sind. Bieten Sie ihnen eine kostenfreie Fusspflege an mit der Bitte, im Gegenzug für Sie durch Empfehlungen zu werben. Ideal sind Personen, die sehr aktiv sind und z.B. regelmässig ins Fitnessstudio, in die Sauna oder ins Schwimmbad gehen, also Orte aufsuchen, an denen die Füsse auch gezeigt werden. Die Erfahrung zeigt, dass insbesondere Frauen sich über gepflegte Füsse unterhalten und sie auch bewundern.

Attraktive Pflegeprogramme

Ein klangvoller Name für ein Fusspflegepaket, selbst wenn es nur eine „Super-Sommer-Pediküre“ ist, erzeugt mehr Aufmerksamkeit und hört sich besser an als: „Wir schneiden Nägel und entfernen Hornhaut.“ Überlegen Sie sich, welche Pflegespecials Sie in Ihrem Institut anbieten können. Sie sollten gut in ihre üblichen Behandlungszeiträume passen und wenig Mehraufwand bedeuten. Auch Extras sind möglich, z.B. Warmwachs- oder Paraffinbäder, glättende Fusspeelings und vieles mehr. Sehr beliebt bei modebewussten Frauen sind Lackierungen der Zehennägel. Widerstandsfähiger und haltbarer als herkömmliche Nagellacke sind UV-Gele oder moderne UV-lichthärtende Lacke. Sie halten mehrere Wochen auf den Zehennägeln, sind z.B. ideal für Urlaubsreisen und können nur im Institut wieder entfernt oder aufgefrischt werden. Damit binden Sie Ihre Kundinnen auf längere Zeit an sich.

Pflegeablauf

Zum Einstieg erhält die Kundin ein Fussbad mit einem Badezusatz nach Wahl. Danach tragen Sie ein Peeling auf und massieren es ein. Die Peelingreste werden gut abgewaschen, dann werden die Füsse getrocknet, auch zwischen den Zehen. Nachdem die Füsse mit einem Hautdesinfektionsmittel eingesprüht wurden, erfolgt die Fusskontrolle, auch in den Zehenzwischenräumen. Hornhaut wird mit Hornhautweicher eingesprüht. Die Nägel werden fachgerecht gekürzt. Die Nagelhaut wird vorsichtig zurückgeschoben und die Nägel werden glattgeschliffen. Die erweichte Hornhaut wird fachgerecht entfernt. Danach werden die Füsse mit Hautdesinfektionsmittel besprüht. Sofern keine Lackierung gewünscht ist, wird ein Nagelpflegemittel auf die Nägel aufgetragen und eine pflegende Creme ca. 5 Minuten lang in die Fusshaut einmassiert.

Farbenfrohe Beschichtung

Wünscht sich die Kundin Farbe auf den Nägeln, kann eine klassische Lackierung erfolgen oder eine Beschichtung mit lichthärtenden Kunststoffen – wahlweise mit UV-Lack oder UV-Gel. Nachdem der Arbeitsplatz vorbereitet ist, sprühen Sie die Nägel mit einem Hautdesinfektionsmittel ein, das Sie anschliessend mit einem trockenen Tuch abwischen. Die Zehen spreizen Sie mit Röllchen auseinander. Tragen Sie zunächst eine Haftlösung auf die Nägel auf und dann ein Basisgel (oder Base Coat bei UV-Lack). Achten Sie darauf, nicht an die Nagelhaut zu stossen. Härten Sie die Schicht wie vom Hersteller empfohlen 60 bis 120 Sekunden lang in einem für Füsse geeigneten UV- oder LED-Lichthärtungsgerät aus. Wischen Sie die klebrige „Schwitzschicht“ mit Cleaner und einem Zellstoffpad ab.

Nun kann, je nach Kundenwunsch, ein French-Look mit Rosé und Weiss oder eine vollflächige Beschichtung mit einer Farbe nach Wahl erfolgen. Die Farbschichten werden immer sehr dünn aufgetragen, bei Bedarf in zwei Schichten, um optimale Deckkraft zu erzielen. Härten Sie jede Schicht vollständig aus.

Zum Abschluss wird ein Glanzgel (oder ein Top Coat bei UV-Lack) aufgetragen und ebenfalls ausgehärtet. Danach werden die Nägel mit einem trockenen Tupfer abgewischt, kurz aufpoliert und mit Nagelöl gepflegt. Eine pflegende Creme wird anschliessend ca. 5 Minuten lang in die Fusshaut einmassiert. Nach der Aushärtung sind die Kunststoffbeschichtungen sofort trocken und belastbar – im Gegensatz zu herkömmlichem Nagellack, der deutlich länger an der Luft trocknen muss.

Der korrekte Nagelschnitt

Gerade beim Kürzen der Nägel werden immer wieder Fehler gemacht. Es muss immer darauf geachtet werden, dass die Nägel grade geschnitten werden. Die Schnittrichtung sollte immer nur in eine Richtung erfolgen. Im Anschluss glättet man die Nagelkante mittels eines Diamantenfräsers. Danach kann man mit einem Hufstäbchen oder einem Nagelhautschieber die Nagelhaut zurückschieben.

Die pflegende Creme

Der Einsatz von Pflegecremes richtet sich nach der Hautbeschaffenheit. Bei normaler und sensibler Haut eignet sich eine Körpermilch mit 69% Thermalwasser. Ein hoher Anteil an pflanzlichen Ölen wie z.B. Mandel-, Kokos-, Sesam- oder Färberdistelöl kann zusätzlich den Hydrolipidfilm regenerieren und Spannungsgefühle mildern. Bei trockener Haut an den Füssen ist eine reichhaltige Creme mit 10% Urea ideal. Sie zieht schnell ein, löst Hautschuppen und Verhornungen und spendet intensive Feuchtigkeit. Sehr trockene, schuppige Hautareale wie am Knie oder Hornhaut an den Fersen können ganz gezielt mit einer Pflegecreme mit 15% Urea behandelt werden. Dadurch werden Schuppen gelöst, das Hautrelief verfeinert und Juckreiz gelindert.

Maren Bloss

Die Autorin ist selbstständige Podologin und Wundexpertin (ICW). Sie leitet eine kassenzugelassene Praxis in Niedersachsen, betreibt Aufklärung zum Berufsbild und hat Fachbücher verfasst.

Mehr zu den Themen:

Anzeige