Anzeige

Social-Media-Monitoring

Ins Netz gegangen

Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter sind auch aus der Beautybranche nicht mehr wegzudenken. Meinungen und Kommentare erscheinen für jedermann öffentlich zugänglich – auch über Ihr Kosmetikinstitut. Um solche Postings im Blick zu behalten, gibt es findige Internetdienste, die soziale Dialoge thematisch überwachen.

Neugier liegt in der menschlichen Natur. Daher ist es stets interessant, zu erfahren, wie andere über das eigene Geschäft oder die eingesetzten Produkte denken. Um das herauszufinden, können aber schon einige Stunden vergehen. Denn die Kosmetikerin muss sich dafür durch x Suchergebnisse über Google und andere Onlinekanäle kämpfen. Ist sie endlich fündig geworden, muss sie den ganzen Mecker- und Nörgelwahn, der über die sozialen Netzwerke stattfindet, auch noch richtig analysieren.

Riesiges Angebot

Da nicht jeder Lust oder Zeit hat, die vielen Diskussionen im Netz zu verfolgen, aber trotzdem zu gerne wissen möchte, was die eigene Branche im Social Web so bewegt, gibt es professionelle Beobachtungsdienste, die diese Aufgabe für einen übernehmen. Mittlerweile sind schon so viele Diensteanbieter in das Geschäftsfeld „Social-Media-Monitoring“ eingestiegen, dass es unübersichtlich geworden ist. Laut Angaben von Marktbeobachtern erstreckt sich das gesamte Monitoring- Angebot weltweit auf 200 Onlinewerkzeuge. Welche Suchqualität die einzelnen Anbieter allerdings bieten, weiss man nicht. Es gibt noch keine Standards, an denen man sich orientieren kann.

Bedarf klären

Damit die Kosmetikerin dennoch den für sie passenden Service finden kann, sollte sie bei ihrer Auswahl möglichst systematisch vorgehen. Zunächst muss sie die Grundsatzfrage klären: Brauche ich überhaupt einen kontinuierlichen Beobachtungsdienst für meine Social Media-Aktivitäten? Und falls zum eigenen Studio noch keine Diskussion stattfindet: Sind ihr alternativ die Diskussionen und Thementreiber zu Branchentrends wichtig? Falls ja, könnte sie über ihre Suchkriterien/-wörter untersuchen, über welche sozialen Plattformen und Community in der Beautybranche zu Produkten, Behandlungsangeboten, Herstellern oder auch Wettbewerbern gesprochen wird – und in welcher Intensität. Daraus könnte man dann schliessen, dass bestimmte Produkte vielleicht gar keinen guten Ruf haben oder die Wirkung von Behandlungsmethoden noch fragwürdig erscheint. Das wären dann wichtige Informationen für ihren eigenen Verkauf. Anschliessend sollte sie für sich Ziele definieren, was sie mit dieser Beobachtung bezweckt und wie die Ergebnisse online dargestellt werden sollen, damit sie leicht auswertbar sind. Das heisst, am besten mehrere Angebote vergleichen. Aber Vorsicht, bereits dieser Schritt kostet bei einigen Anbietern schon mehrere Hundert Euro. Daher lieber zunächst die kostenfreien Dienste nutzen, um überhaupt feststellen zu können, ob sich die Investition lohnt. Allerdings kostet diese Massnahme auch Zeit. Denn der Dienst muss zunächst auf die Informationsbedürfnisse der Kosmetikerin selbst zugeschnitten werden. Das heisst, sie muss die Voraussetzungen dafür schaffen, die für sie relevanten Ergebnisse zu bekommen. Damit sind beispielsweise der Internetzugang oder die eigene Internetpräsenz gemeint.

Viele Dienste identifizieren mittlerweile sehr gut alle bekannten Plattformen im Social Web wie Youtube oder Instagram sowie die Themen über die dort diskutiert wird und wer diesen Dialog antreibt. Das kann ein Medium sein, aber auch eine einzelne Person wie ein Fashion- oder Beautyblogger. Damit erfährt die Kosmetikerin, wer sich dauerhaft mit ihren Themen beschäftigt und zu wem sie diesbezüglich direkten Kontakt aufbauen sollte.

Schritt für Schritt zur Information

Die meisten Dienste verfügen über mehrere Auswertungsstufen. Los geht es meist mit der reinen Themenbeobachtung über umfassende Quellen wie Beautyforen, Microblogs, Newsseiten oder Beauty Community. Hier geht es darum, zu erkennen, ob die eigene Kommunikation über Facebook & Co. mit der Trenddiskussion zu tun hat oder nicht. Ein einfacher Schritt, der nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.

Geht es in die Analyse und um eine vertiefte Auswertung, kann die Kosmetikerin über einen Social-Media-Beobachtungsdienst auch eine Facebook-Kampagne abwickeln und deren Erfolg auswerten. Dabei wird die Kosmetikerin bei jeder Reaktion eines Fans über ihre Facebook-Page per E-Mail automatisch benachrichtigt. Das System kann dann automatisiert Schlussfolgerungen ziehen, zum Beispiel über die Attraktivität eines Themas oder welcher User am meisten Kommentare abgibt. Einige wenige gehen bei ihrem Service auch einen Schritt weiter und integrieren diese Informationen sofort in die Kundendatenbank des Instituts. Diese Leistung ist dann allerdings nicht mehr umsonst.

Anregung zu neuen Themen

Wann macht es für eine Kosmetikerin Sinn, sich mit dem Monitoring zu beschäftigen? Nicht nur grosse Produkthersteller beobachten die Reaktionen auf ihre Dialoge im Social Web, auch kleine Firmen interessieren sich immer stärker für solche Dienste. Bereits der eigene Blog oder die Facebook-Fan- Page können Anlass hierzu sein. Das mag im ersten Moment übertrieben klingen, aber was die eigenen Follower oder Leser des Blogs über die Kosmetikerin schreiben, ist sicherlich interessant und kann ebenfalls auf interessante neue Themen hinweisen.

Silvia Hänig | Die Autorin beschäftigt sich als freie Fachautorin mit Marketing & Vertrieb über das Internet. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen als Unternehmenssprecherin, eine journalistische Ausbildung und ein Studium der Wirtschaftswissenschaften.

Anzeige