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PMU – verzeichnete Augenbrauen richtig retuschieren

Formvollendet

Schöne und natürliche Augenbrauen wünschen sich alle Kundinnen, die eine Pigmentierung vornehmen lassen. Begibt man sich jedoch nicht in die Hände eines Profis, wirken die Brauen oft überzeichnet. Wie Sie verzeichnete Augenbrauen richtig retuschieren, erklärt Permanent-Make-up-Expertin Corinna Kuffner.

Das kennen Sie aus Ihrem Alltag – viele Kundinnen möchten vor allem eines: ganz natürlich aussehen. Besonders die Augenbrauen, die dem Gesicht einen ausdrucksstarken und individuellen Rahmen verleihen sollen, rücken dabei in den Fokus. Wirken sie nach dem Pigmentieren jedoch überzeichnet, zu gerade, zu dunkel, starr

oder balkenartig, sind die Kundinnen oft unglücklich mit dem Ergebnis. Viele haben dabei schon mehrere Besuche bei angeblichen PMU-Spezialisten hinter sich.

Das Beratungsgespräch

Kundinnen, die mit dem Ergebnis ihrer Augenbrauenpigmentierung unglücklich sind, sollten Sie sich auf besonders einfühlsame Weise nähern. Vor der Behandlung ist ein ausführliches Beratungsgespräch das Wichtigste. Dabei geht es vor allem darum, die Grenzen des Machbaren aufzuzeigen. Denn nicht jedes Permanent Make-up lässt sich korrigieren und Kundinnen mit einer Verzeichnung haben oftmals eine besonders hohe Erwartungshaltung. Machen Sie deutlich, dass retuschierte Augenbrauen niemals so natürlich und formschön wirken können wie jene, die gleich von einem Profi pigmentiert wurden. Hören Sie sich die Wünsche Ihres Gegenübers in aller Ruhe an. Zeigen Sie Fotos von Retuschearbeiten, die Sie bereits vorgenommen haben, und reduzieren Sie die Erwartungen Ihrer Kundin so auf ein realistisches Mass. Machen Sie weiterhin auf mögliche Farbveränderungen aufmerksam und stellen Sie klar, wie viele Korrektursitzungen notwendig sein werden.

Das Einverständnis

Das Ziel besteht darin, den verzeichneten, balkenartig wirkenden Brauen Ihrer Kundin zu einem möglichst natürlichen Aussehen in Härchenzeichnung zu verhelfen. Zu Beginn zeichnen Sie mit einem hautfarbenen Vorzeichenstift zarte Härchen verhältnismässig dicht in die dunklen Augenbrauen. Zeigen Sie Ihrer Kundin das mögliche Ergebnis und erklären Sie detailliert, wie Sie weiter vorgehen werden. Die Korrektur beziehungsweise die Retusche sollte nur dann vorgenommen werden, wenn über den Behandlungsverlauf sowie das sich eventuell einstellende Ergebnis Einigkeit erlangt wurde. Um abgesichert zu sein, empfiehlt es sich, alles Besprochene in einem separaten Anhang der Einverständniserklärung schriftlich zu fixieren. Sobald die Kundin ihr Okay gegeben hat, können Sie beginnen.

Die Retusche

Pigmentieren Sie nun – idealerweise nur mit der Nadelspitze – exakt alle vorgezeichneten Härchen nach. Um die dunkle Farbe „aufzubrechen“, wählen Sie einen möglichst hautidentischen, hellen Camouflageton. Vorsicht: Pigmentieren Sie nicht zu intensiv, sondern eher zart. Denn sobald zu viel Farbe auf der Haut aufliegt, besteht die Gefahr, dass später keine Härchenzeichnung mehr möglich ist. Entgegen den sonst sehr kurzen Vor- und Zurückbewegungen gehen Sie hier besser in schnellen, aber längeren Bewegungen vor. Ähnlich wie beim Schattieren pigmentieren Sie sogar etwas über den Rand der Vorzeichnung hinaus – allerdings nur in eine Richtung. Pigmentieren Sie ohne Druck und lassen Sie Ihr Gerät laufen – so gelingen Ihnen mikrofeinste Härchen.

Der nächste Schritt

Nach 10 bis 14 Tagen sehen Sie die Kundin zur ersten Nacharbeit. In der Regel wird die Farbe der Brauen allein durch die bereits vorgenommene Camouflagepigmentierung um circa 40 oder sogar 50 Prozent aufgehellt. Ist dies der Fall, können Sie beginnen, in einer passenden Augenbrauenfarbe die feinen Härchen zu pigmentieren. Zeichnen Sie unbedingt wieder vor. So wirken die Härchen natürlicher und feiner – besonders im vorderen Drittel der Augenbraue. Konnten die Brauen nach dem ersten Termin nicht in gewünschter Art aufgehellt werden, müssen Sie den Retuschevorgang wie oben beschrieben ein weiteres Mal wiederholen. Es kommt durchaus vor, dass Sie mehrmals nur retuschieren, bevor Sie anfangen können, in passender Augenbrauenfarbe neue Härchen zu pigmentieren. Tipp: Empfehlen Sie Ihrer Kundin, mindestens einmal pro Jahr zum Auffrischen ihres Permanent Make-ups in Ihrem Institut vorbeizuschauen. So können Sie ihr zusichern, dass die ursprünglich dunklen Farbreste nahezu unsichtbar bleiben oder die Brauenfarbe zumindest nicht mehr dominieren werden. Denken Sie immer daran: Eine perfekte Retusche erkennen Sie daran, dass sie auf den ersten Blick nicht sichtbar ist!

Corinna Kuffner | Die Autorin und Permanent-Make-up-Expertin ist Geschäftsführerin des Münchner Unternehmens Long-Time-Liner und managt darüber hinaus zahlreiche Filialen in ganz Europa.

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