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Foto: puhhha/Shutterstock
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Make-up für einen Gesunden Look – Hautpflege ist essenziell für einen frischen Look, aber manchmal müssen wir eben auch ein wenig nachhelfen. Mit welchen Make-up-Tricks Sie Ihrer Kundin einen frischen Teint zaubern, verrät Ihnen die Make-up-Artistin und Hairstylistin Nadja Thoma.

Natürlich strahlende und problemfreie Haut sieht immer am schönsten aus – klar! Jedoch entspricht das, gerade nach Prosecco und zu wenig Schlaf, kaum der Realität.

Aber auch mit guter Pflege, gesunder Lebensweise und genügend Schlaf ist ein makelloses Hautbild nicht immer zu erreichen. Zu viele Faktoren beeinflussen unsere Haut jeden Tag: von der Ernährung über Umwelteinflüsse bis hin zum Hormonhaushalt. Hier können wir uns die vielen „Helfer“ aus der dekorativen Kosmetik zunutze machen. Dabei gilt meiner Meinung nach: „Weniger ist mehr“.

Als Visagistin liegt mein Fokus primär auf den optischen Aspekten. Natürlich muss bei jeder Kundin individuell entschieden werden, welche Schminkprodukte zum Einsatz kommen sollen. Persönlich greife ich immer öfter zu hypoallergenen Produkten, weil ich so bei den meisten Kundinnen ein tolles Ergebnis ohne unerwünschte „Nebenwirkungen“ erziele.

Also: Wie verhelfe ich meiner Kundin zu einem frischen, ausgeruhten und gesund aussehenden Teint? Es gibt verschiedene Techniken, um dieses Ziel zu erreichen. Diese können beliebig einzeln oder auch kombiniert eingesetzt werden, sind schnell umsetzbar und sorgen sofort für den nötigen Frischekick.

Rötungen und Schatten eliminieren

Eine naheliegende Variante ist, die „Problemzonen“ der Kundin zu kaschieren. Die Deckkraft passe ich dabei jeweils den Gewohnheiten und Wünschen meiner Kundin an. Persönlich bin ich grosser Fan davon, nur die nötigen Stellen mit Make-up auszugleichen, statt das ganze Gesicht mit einer Foundation zu bedecken. Dabei verwende ich am meisten Produkt an der dunkelsten oder an stark geröteten Stellen und verblende es ebenmässig bis hin zur makellosen Haut und auch ein wenig darüber hinaus. So kann ich dezent Unreinheiten, rote Stellen oder Augenschatten kaschieren. Diese Methode bringt ein sehr natürlich wirkendes Ergebnis, braucht aber ein wenig Übung!

Am wichtigsten ist dabei, eine perfekt passende Foundation zu verwenden, die mit der nicht geschminkten Haut übereinstimmt. Ist die gewünschte Deckkraft erreicht, pudere ich das ganze Gesicht leicht mit farblosem Puder ab. Auf die kaschierten Stellen gebe ich etwas mehr Puder, gerade Augenschatten sollte man am besten direkt nach dem Verblenden der Foundation leicht abpudern, damit das Produkt sich nicht in den feinen Mimikfältchen absetzt. Statt Foundation kann natürlich auch Concealer für diesen Schritt verwendet werden. Gerade bei Kundinnen mit eher fettiger Haut bietet sich Concealer an – jedoch kann es schwierig sein, einen perfekt passenden Farbton zu finden. Foundations bieten bei fast allen Herstellern eine breitere Farbpalette.

Ablenkung!

Wenn sich meine Kundin an etwas stört wie an den Augenschatten, kann es nebst der Kaschierung auch sinnvoll sein, den Fokus auf andere Stellen im Gesicht zu lenken. Fragen Sie Ihre Kundin, was ihr an ihrem eigenen Gesicht besonders gefällt. Dieses Attribut sollten Sie zusätzlich betonen und hervorheben, was zum Beispiel mit einem bewusst gesetzten Glanzpunkt oder einem Eyecatcher in Farbe erreicht werden kann.

Mut zur Farbe

Ein müdes Gesicht wirkt durch einen passenden Farbtupfer sofort viel frischer. Wenn es schnell gehen soll, bewirkt eine typgerechte Farbe auf den Lippen bereits Wunder! Verzichten Sie dabei allerdings am besten auf Farbtöne mit zu hohem Blauanteil (Burgunder, Violett, sehr dunkle Rot- oder Beerentöne). In Kombination mit dem Abdecken von kleinen Problemzonen und etwas Mascara kann das bereits alles sein, was Ihre Kundin benötigt, um zu strahlen. Mag Ihre Kundin keine betonten Lippen? Stattdessen einfach einen frischen Rougeton auf die Wangen auftragen, auch so kann mittels Farbtupfer sofort ein grosser Effekt entstehen.

Tipp: Nicht jede Kundin mag Lippenstift. Für den schnellen Hingucker empfehle ich stattdessen eine Lippenpflege, die durchblutungsfördernd wirkt (zum Beispiel mit ein wenig Menthol als Wirkstoff). Das sorgt für rosige, glänzende und gepflegte Lippen im Handumdrehen!

Highlights setzen

Eine meiner liebsten und meistverwendeten Methoden, um meiner Kundin ein strahlendes Aussehen zu verpassen: Highlights! Ganz bewusst setze ich dabei Lichtreflexe an Stellen, die ich betonen möchte. Am meisten verbreitet ist dabei das Highlight hoch auf den Wangenknochen, direkt oberhalb des Rouges. Jedoch ist diese Stelle gar nicht immer die relevanteste. Gerade bei unebener und/oder reifer Haut kann ein ausgeprägtes Wangenhighlight unvorteilhaft wirken, weil es die Unebenheiten und Fältchen unschön hervorhebt. Stattdessen setze ich meine Glanzpunkte gerne dezent unterhalb des Brauenbogens an der höchsten Stelle, im Innenwinkel des Auges und über dem Lippenherz.

Klimperwimpern

Unumstritten sind die Wimpern am effektvollsten für einen wachen Blick. Um diese möglichst voluminös zu gestalten, verwende ich vor dem Auftragen von Mascara gerne eine Wimpernzange und biege die Wimpern vom Ansatz bis zu den Spitzen sanft nach oben. Direkt im Anschluss trage ich eine bis zwei Schichten Mascara auf. Die Mascarabürste drehe ich dabei während der Aufwärtsbewegung zusätzlich nach aussen, weg vom Auge. Das separiert die Wimpern, während sie geschwärzt und in Form gebracht werden. So sind sie schön gefächert und nicht klumpig. Eine Einwegbürste bietet dabei nicht nur die nötige Hygiene, sondern hat auch den Vorteil, dass sie nicht zu viel Produkt aufnimmt.

Foto: Nadja Thoma
Foto: Nadja Thoma

Nadja Thoma

Die Autorin ist selbstständige Visagistin und Haarstylistin seit 2015. Die 28-Jährige aus Amden, St. Gallen, gewann 2018 die Schweizer Make-up-Meisterschaft. Ihr Steckenpferd sind natürlich wirkende Looks.

www.nadjathoma-makeupartist.ch 

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