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Pigmentierung der Haut

Foto: Kiselev Andrey Valerevich/Shutterstock.com

Weiss wie Schnee

Pigmentflecken können das  Erscheinungsbild der Haut erheblich beeinträchtigen. Doch wie entstehen sie eigentlich  und welche Möglichkeiten gibt es, Pigmentflecken aufzuhellen?

Die Bräunung der Haut ist ein Schutzmechanismus des Körpers. Sobald sie mit  UV- Strahlung in Berührung kommt, beginnt die Melaninproduktion. Melanin ist ein körpereigener Farbstoff, der die  Haut schützt, indem er die Strahlen in Wärme umwandelt. Die Melaninbildung in der Haut kann aber durch zahlreiche Faktoren gestört sein. Dann produzieren einige Zellen zu viel Melanin, wodurch es zu bräunlichen Verfärbungen auf der Haut kommt (Hyperpigmentierung). Pigmentverschiebungen haben unterschiedliche Ursachen. Sind sie genetisch bedingt, wie z.B. Sommersprossen oder die Weissfleckenkrankheit, kann man dagegen kaum etwas tun. Viele Pigmentflecken treten aber erst durch äussere Einflüsse auf. Dazu gehören hormonelle Veränderungen, wie z.B. während einer Schwangerschaft oder bei Einnahme der Antibabypille oder die Einnahme photosensibilisierender Medikamente.

Die Hauptursache für Pigmentflecken ist eine starke UV-Belastung – daher treten die Verfärbungen auch vorrangig an Stellen auf, die besonders stark der Sonne ausgesetzt sind. Das Sonnenlicht regt die Pigmentzellen in der Oberhaut an, braunen Farbstoff zu bilden.  Hyperpigmentierungen sind hellbraune bis schwarzbraune Flecken in verschiedener Form und Grösse.

Es werden in erster Linie Pigmentverschiebungen beschrieben, die durch medizinische oder kosmetische Massnahmen beeinflusst werden können.

Einteilung

1 Altersflecken: Sie treten zunehmend im späten Erwachsenenalter auf und haben unterschiedliche Ursachen. Es sind gelbbräunliche Flecken, klein bis wenige Zentimeter gross. Sie bilden sich vor allem auf den lichtexponierten Stellen wie z.B. Stirn, Nasenrücken, Ohren, Lippen, Dekolleté, Schultern und Fussrücken. Hier ist die Haut der Sonne direkt aus-gesetzt. Bei Altersflecken geht man davon aus, dass es Lichtschäden sind, die im Laufe des Lebens durch übermässige UV-Strahlung entstanden sind. Diese Flecken kommen durch überschüssige Melanin- bzw. Lipofuscineinlagerungen in den oberen Hautschichten zustande.

2 Melasma: Es äussert sich als scharf begrenzter, teils grossflächiger brauner bis braungrauer Fleck an Schläfen und Stirn und wird hormonell durch das weibliche Geschlechtshormon Östrogen verursacht. Östrogene können die Pigmentbildung anregen; typischerweise begünstigt die Einnahme der „Pille“ oder eine Schwangerschaft die Entstehung. Oft bleibt die Ursache der Entstehung unklar und es bildet sich auch nach einer Schwangerschaft oder nach Absetzen der Antibabypille meist ohne Behandlung nicht vollständig zurück.

3 Hyperpigmentierungen durch phototoxische Substanzen: Bestimmte Substanzen verursachen Überempfindlichkeiten der Haut gegenüber dem Sonnenlicht. Diese Sub-stanzen (Furocumarine/Psoralene) kommen z.B. in Pflanzen wie Gräsern, Bärenklau und Sellerie sowie in Früchten (Feigen, Zitrusfrüchte) vor. Bekommt die Haut vor oder während einer Sonnenbestrahlung Kontakt mit Furocumarinen, entwickelt sich daraus eine phototoxische Reaktion (Wiesengräser-Dermatitis).

4 Chloasma cosmeticum (fleck- förmige bräunliche Pigmentierungen): Kosmetika wie Cremes, Haarsprays, Tonics und Rasierwässer, die photosensibilisierende Substanzen ent-halten, können in Verbindung mit Sonnenbestrahlung scheckige Hautverfärbungen auslösen.

5 Hyperpigmentierungen durch Hautentzündungen: Zahlreiche Hauterkrankungen, die mit einer Hautentzündung einhergehen, können die Melaninproduktion anregen. Dazu ge-hören das atopische und andere Ekzeme, Akne sowie Psoriasis. Vielfach entsteht die Hyperpigmentierung nach Abheilung der Entzündungsherde und kann dann über Wochen und Monate bestehen bleiben.

6 Medikamentös oder durch innere Erkrankungen bedingte Hyperpigmentierungen:  Einige Medikamente können nach Einnahme über einen längeren Zeitraum die Melanin-produktion stimulieren. Zu diesen Medikamenten zählen z.B. Hydantoine (Epilepsiemedikamente), Tetracycline (Antibiotika), Antimalariamittel und Zytostatika.

Gegenmassnahmen

Hyperpigmentierungen sind normalerweise harmlos, aber die Betroffenen fühlen sich stark von ihnen  beeinträchtigt. Wie kann man sie  loswerden?

1 Präparate  mit „Aufhelleffekt“: Lighteningpräparate helfen, Pigmentflecken aufzuhellen und der Neuentstehung vorzubeugen. Die enthaltenen Wirkstoffe wirken meist vielschichtig. Sie spalten das Melanin auf und begünstigen seinen Abtransport. Des Weiteren werden Aktivstoffe eingesetzt, die die Produktion des Farbstoffs hemmen. Für ein optimales Ergebnis ist es notwendig, regelmässige Kabinenbehandlungen mit konsequenter Heimpflege zu kombinieren. Lighteningprodukte haben leider keine „Zauberwirkung“, sodass erst eine Anwendung über einen längeren Zeitraum zu einem sichtbaren Ergebnis führt. Bei vielen Aktivstoffen zur Hautaufhellung erhöht sich mit der Wirksamkeit oft auch die Aggressivität gegenüber der Haut – Irritationen sind die Folge, wie z.B. bei der Kojisäure. Die Kojisäure ist umstritten, da sie zu einer Kontaktdermatitis führen kann. Manche Aufheller, wie z.B. Hydrochinon, wurden daher bereits für den Einsatz in Kosmetik verboten.

2 Dermatologisch entwickelte Pflege: Sie ist optimal, da sie wirksam und hautverträglich ist. Die ausgewogene Kombination der Aktivstoffe sorgt für eine sanfte Aufhellung der Hyperpigmentierungen und beugt der Neuentstehung vor. Sie sorgt für ein gleichmässig aufgehelltes Erscheinungsbild bei minimaler negativer Beeinträchtigung der Haut.

Die richtige Wirkstoffauswahl ist  essenziell. Es empfiehlt sich daher, klassische Wirkstoffe, wie z.B. Vitamin-C-Derivate und Süssholzwurzel, mit neuartigen pflanzlichen Komplexen, wie z.B. einer Zusammensetzung aus Olivenblattextrakten, Ascorbyl Glucosiden und Zink PCA oder Hexylresorcinol, zu kombinieren.

3 Kosmetische und medizinische Behandlungen: Schlüsselfunktion bei aufhellenden Behandlungen ist die Unterbindung des Pigmentierungsprozesses (Tyrosinasehemmung) und der Abbau vorhandener Pigmentansammlungen.

Je nach Art der Hyperpigmentierung kommen klassische Peelings, Mikrodermabrasion oder eine natürliche Kräuterschälkur infrage.

Der Dermatologe setzt zur Behandlung der Hyperpigmentierungen topische Therapien mit Hydrochinon,  Azelainsäure, Kojisäure, Vitamin-A-Säure, Fruchtsäuren, Tretinoin und Adapalen ein.

4 Chemische Peelings: Mithilfe von Säuren wird die Haut sehr stark gereizt und ein Schälprozess wird ausgelöst. Eine Prozedur, die vom Facharzt durchgeführt werden sollte, wenn hohe Konzentrationen der Säuren eingesetzt werden, denn sie können mitunter schmerzhaft sein oder müssen gar unter Anästhesie erfolgen.

5 Natürliche Kräuterschälkur: Das Präparat auf reiner Kräuterbasis ist zwar im Vergleich zu chemischen Peelings ein oberflächliches Peeling (Eindringtiefe 0,06 mm), hat aber eine spezifische, tief gehende Wirkungsweise. Eine Kräuterschälkur setzt sich aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen zusammen. Der Vorteil der Kräuterschälkur ist, dass sie nicht nur von Ärzten angewendet werden darf, sondern auch von speziell geschulten und zertifi-zierten Kosmetikerinnen.

6  Schutz vor UV-Strahlung: Nicht zuletzt ist die wichtigste Massnahme zur  Vermeidung von Hyperpigmentierungen ein kontinuierlicher Schutz vor weiterer UV-Bestrahlung durch Sonne, Solarien und Tageslicht. Dies gilt auch nach einer erfolgreichen Therapie.

Britta Heilmann | Die Autorin ist Dipl.-Ing. für Kosmetiktechnologie und Kosmetikerin. Ihre Verantwortlichkeiten bei der Dr. med. Christine Schrammek Kosmetik GmbH liegen im Bereich Produktentwicklung, Dokumentation und Qualitätssicherung.

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