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Peelings – Behandlungskonzepte

Peelings sind ein fester Bestandteil im Kosmetikinstitut. Wie Beautyprofis diese optimal in ihre Behandlungsabläufe einbauen können und was sie dabei zu beachten haben, erfahren Sie hier.

Bei einer klassischen Kosmetikbehandlung erfolgt ein Peeling nach der Reinigung und bereitet die Haut auf die nachfolgenden Behandlungsschritte vor. Doch die heutigen Peelings können noch so viel mehr: Je nach Art, Inhaltsstoffen und Eindringungstiefe verringern sie Fältchen, Hyperpigmentationen oder UV-bedingte Hautschäden und sagen sogar Narben den Kampf an. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie Peelings erfolgreich in Ihre Behandlungen integrieren können.

Fruchtsäure-Treatments

Diese Peeling-Behandlung eignet sich besonders für die fettige und unreine Haut. Zunächst erfolgt eine gründliche Reinigung mit Schaum oder Gel. Danach tragen Sie eine Peeling Maske mit Schleifpartikeln auf, die Sie nach einer Bedampfungszeit von etwa zehn Minuten nochmals mit den Fingerspitzen einarbeiten, um den Peeling-Effekt zu erhöhen. Nach dem Abnehmen mit warmen Kompressen tonisieren Sie die Haut und decken den Augenbereich mit Pads ab. Dann tragen Sie die Fruchtsäure in flüssiger Form auf. Sagen Sie der Kundin, was Sie als Nächstes tun, und weisen Sie sie darauf hin, dass es kribbeln oder leicht brennen könnte. Beginnen Sie an der Stirn und arbeiten Sie sich dann weiter über die Konturen und das Kinn bis hin zu den Wangen und der Nase vor. Beobachten Sie die Haut der Kundin nun sehr genau und behalten Sie die Uhr im Auge. Wenn die Haut der Kundin einmal stärker reagiert, sollten Sie ruhig bleiben und die Fruchtsäure abnehmen. Ansonsten neutralisieren Sie nach etwa sieben bis zehn Minuten mit kühlen Kompressen. Fragen Sie im Anschluss unbedingt nach, ob die Kundin noch irgendwo ein Kribbeln oder Brennen spürt. Wenn ja, sollten Sie diese Stelle erneut neutralisieren. Danach tonisieren Sie und reinigen gegebenenfalls aus. Im Anschluss tragen Sie eine dem Hautbild entsprechende Maske auf. Als Abschluss kommen eine Tagespflege und ein Lichtschutz zum Einsatz.

Anti-Aging-Peeling-Behandlungen

Diese intensive Behandlung ist für eine reife, unempfindliche und müde Haut geeignet. Reinigen Sie die Haut mit einem entsprechenden Reinigungspräparat. Danach tragen Sie ein Milchsäure-Peeling mit 20 Prozent für ca. drei bis fünf Minuten auf. Tipp: Je nach Konsistenz des Präparats empfiehlt es sich, die Augen der Kundin entsprechend abzudecken. Nach dem Neutralisieren mit kühlen Kompressen tragen Sie eine Retinol-Peeling-Maske auf. Diese kann für ca. fünf bis acht Minuten auf der Haut bleiben. Beobachten Sie aber auch hier die Haut der Kundin genau. Neutralisieren Sie nun erneut mit kühlen Kompressen und führen Sie eine Massage mit einer reichhaltigen Creme durch. Danach nehmen Sie die Reste mit einem Reinigungspräparat und warmen Kompressen ab und tragen eine Regenerationsmaske auf. Nach rund zehn Minuten nehmen Sie diese wieder ab und beenden die Behandlung mit einer Ampulle und einer Tagespflege inklusive Lichtschutz.

Tiefenreinigungsbehandlungen

Diese Behandlung eignet sich hervorragend bei einer unreinen Haut mit hartnäckigen Komedonen. Der Ablauf ist folgender: Nach einer gründlichen Reinigung tragen Sie zunächst ein Enzym-Peeling auf, das aus zwei Komponenten angerührt wird – Pulver und flüssigem Aktivator. Tragen Sie die Masse auf das komplette Gesicht auf und sparen Sie den Augenbereich aus.

Bedampfen Sie nun für rund zehn Minuten. Danach nehmen Sie die Masse wieder ab und tragen als nächsten Schritt ein Fruchtsäure-Peeling auf. Hierzu decken Sie den Augenbereich mit Wattepads ab und fahren mit einer Fruchtsäure-getränkten Gaze über die Haut. Tipp:Verwenden Sie je nach Hautbild eine 5- bis 20-prozentige Lösung.

Nach etwa sieben Minuten neutralisieren Sie mit kühlen Kompressen und tragen im Anschluss eine Peeling-Maske mit Salicylsäure auf – belassen Sie sie ca. drei bis sechs Minuten auf der Haut. Achtung: Durch die vorausgegangenen Peeling-Schritte können hier nun eine deutlich schnellere Reaktion und ein stärkeres Kribbeln eintreten. Neutralisieren Sie im Anschluss wieder mit kühlen Kompressen. Danach tonisieren Sie, reinigen die Haut aus und arbeiten eine beruhigende Ampulle ein. Als Maske empfiehlt sich eine Kombination aus Reinigungsmaske und beruhigender Gelmaske. Den Abschluss bildet eine Tagespflege mit Lichtschutz.

Hilfe, die Haut kribbelt!

Bei Peeling-Behandlungen dieser Art ist es durchaus normal, dass die Kundin ein leichtes Kribbeln oder Brennen auf der Haut spürt. Auch Rötungen, meist aufgrund erhöhter kapillarer Durchblutung, sind eine durchaus übliche Reaktion – besonders bei einer empfindlicheren Haut. Wenn Sie eine Behandlung durchführen, die ein sichtbares Ergebnis bringen soll, darf auf der Haut ruhig etwas „passieren“. Präparate für den Notfall sind bei einer zu starken Reaktion – ausser Natriumhydrogencarbonat (Natron) zum Neutralisieren – immer auch kühle und vor allem weiche Kompressen sowie beruhigende Präparate wie z.B. Aloe vera. Um ein optimales Ergebnis zu erhalten, ist es wichtig, dass die Kundin sich genau an die von Ihnen empfohlenen Pflegeschritte hält und auch die entsprechenden Präparate zu Hause benutzt.

Susanne Thölke | Die staatlich geprüfte Kosmetikerin und Heilpraktikerin mit eigener Praxis hat sich auf die Bereiche dermatologisch-medizinische Hautpflege, Sugaring und besondere Massagen spezialisiert. Ausserdem ist sie als Fachautorin und Referentin Tätig.

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