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Was Peelings können

Sauer macht glatt

Heute gibt es eine breitere Palette an Peelings für die Kabinenanwendung und zur Heimpflege als je zuvor – doch welches ist das richtige Produkt für Ihre Kundin?

Wie erreicht man eine möglichst effektive Exfoliation, die sichtbare Resultate bringt, ohne die Hautgesundheit zu beeinträchtigen und Irritationen zu vermeiden? Es liegt auf der Hand, dass man diesem Anspruch nur gerecht werden kann, wenn man in der Kabine die Auswahl zwischen mehreren Peelings mit unterschiedlicher Wirkungsweise hat. Je mehr Alternativen Ihnen zur Verfügung stehen, desto genauer können Sie diesen wichtigen Behandlungsschritt an die jeweilige Hautbeschaffenheit der Kundin anpassen.

  • Beim Einsatz von mechanischen Peelings sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Granulate (= Reibekörper) behandelt und abgerundet wurden, andernfalls riskieren Sie kleine Mikrorisse in der Haut, die den transepidermalen Wasserverlust begünstigen und für Entzündungen sorgen können.
  • Beim Einsatz von Säuren stellt sich die Frage nach dem pH-Wert des Produktes, wenn es in einer wässrigen Lösung vorliegt. Denn nur ein pH-Wert, der saurer ist als der hauteigene, führt zu dem gewünschten Ergebnis.
  • Bei Enzym-Peelings sieht es anders aus, denn Enzyme arbeiten unabhängig vom pH-Wert. Die Resultate sind jedoch oft nicht so deutlich wie nach Peelings mit Säuren.

Für Anti-Aging und mehr

Wie wichtig ein Peeling in der Kabine ist, zeigt sich, wenn wir uns die verschiedenen Einsatzbereiche dieser Produktgruppe näher anschauen.

Die Hauterneuerung anregen. Dieser Aspekt ist sehr wichtig bei Anti-Aging-Behandlungen, kann aber auch bei Hautzuständen eine Rolle spielen, bei denen die Barriere nicht voll funktionsfähig ist. Durch die Entfernung einiger Schichten des Stratum corneum (Hornschicht) wird das Stratum basale (Basalzellschicht) zur Bildung neuer Zellen angeregt. Regelmässig angewandt, beschleunigt sich damit der Zellzyklus, die Haut sieht wieder frischer aus und ist besser durchfeuchtet.

Auch wenn es paradox klingt: Sogar die Hautbarriere verbessert sich durch regelmässige Peelings, denn während der Zelldifferenzierung werden Stoffe aus dem Innern der Zelle nach aussen in den Interzellularraum abgegeben, die Bestandteile der Barriere sind. Allerdings gilt es sorgfältig abzuwägen, wie oft gepeelt wird, denn eine zu häufige Exfoliation beeinträchtigt die Barriere dauerhaft und lässt die Haut schneller altern.

Bei diesen Hautzuständen eignen sich Säurepeelings besser als mechanische, denn je nach Art der Säure ist diese Form sanfter und die Durchblutung wird nicht intensiviert. Milchsäure ist ein Wirkstoff, der feuchtigkeitsspendend wirkt, die Barriere-Ceramide unterstützt und daher sehr gut geeignet ist.

Hyperpigmentierungen behandeln. Durch die Entfernung der dunklen Hautzellen sorgt das Peeling für eine Harmonisierung des Farbtons. Gleichzeitig wird eine bessere Penetration der Wirkstoffe ermöglicht, die die übermässige Melaninproduktion regulieren. Auch bei diesem Hautbild hat sich der Einsatz von Milchsäure bewährt, denn sie wirkt regulierend auf die Pigmentbildung.

Hyperkeratose vermindern. Eine Überverhornung sorgt gerade bei einer Neigung zu Unterlagerungen und Entzündungen zusätzlich für eine deutliche Verschlechterung des Hautbildes. Bei Entzündungen darf ein mechanisches Peeling natürlich nicht angewendet werden. Deutlich besser geeignet sind Säurepeelings auf wässriger Basis. Salicylsäure ist ein Wirkstoff, der aufgrund seiner keratolytischen und sebolytischen Eigenschaften übermässige Verhornung von der Hautoberfläche und aus den Follikeln entfernt und auch übermässiges Sebum auflöst.

Die optimale Lösung

Welches Peeling am besten geeignet ist, erfahren Sie im Kundengespräch und durch eine gründliche Hautanalyse. Wichtig ist herauszufinden, ob Medikamente eingenommen werden, die die Haut verdünnen können. Dazu gehören z.B. alle Akne-Präparate sowie ärztlich verordnete Medikamente mit Vitamin A. Je nach Dauer der Anwendung und Höhe der Dosierung kann die Haut mehrere Monate lang verdünnt sein, was eine Kontraindikation gegen ein intensives Peeling darstellen würde.

Auch die Barrierefunktion der Haut muss genau untersucht werden: Ist die Haut bereits durch häufige intensive Peelings in der Vergangenheit vorgeschädigt? Ist sie generell sehr dünn und empfindlich? Dann sollten Sie auf ein intensives Peeling verzichten. Vermeiden Sie generell eine intensive Rötung der Haut oder eine starke Abschuppung, denn dies kann Hautzustände wie eine vorzeitige Alterung oder eine Umweltsensibilisierung sogar noch intensivieren.

Damit das Peeling zu einer positiven Erfahrung wird, darf eines niemals fehlen: Lichtschutz! Klären Sie Ihre Kunden unbedingt darüber auf, dass die Haut nach einem Peeling sensibler auf UV-Strahlen reagiert und Lichtschutz somit ein absolutes Muss ist.

Autorin: Bettina Zammert

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