artikel: Beauty Forum Edition Swiss

Die jahrtausendealte, buddhistische Praktik des Shinrin-Yoku, besser bekannt als Waldbaden, wurde vor über 40 Jahren Teil des japanischen Gesundheitssystems. Inzwischen sind die gesundheitsfördernden Aspekte von bewussten Naturaufenthalten auch im Westen wissenschaftlich belegt und finden immer grösseren Anklang. Mehr zu den Benefits lesen Sie im Folgenden.

Eine regelmässige Selbstfürsorge – und Selbstmitgefühlpraxis ist gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit unabdingbar, um einen ausgeglichenen Lebensstil zu führen und um in Zeiten hoher mentaler und physischer Beanspruchung in Familie und Job gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Selbstfürsorge ist Teil der Gesundheitsvorsorge

Auch in der öffentlichen Gesundheitsvorsorge wird dieser Tatsache immer mehr Beachtung geschenkt, und in der Folge werden in letzter Zeit verschiedenste Selbstfürsorge-Trainings immer beliebter und teilweise sogar von Krankenkassen gefördert. Eines dieser ganzheitlich orientierten Angebote ist das Waldbaden oder wie es in seiner japanischen Heimat heisst: Shinrin-Yoku.

Waldbaden kann in einem Satz als eine selbstfürsorgefördernde Achtsamkeitspraxis in und mit der Natur definiert werden.
Wer entspannen und etwas für seine Gesundheit tun wil,l geht schon lange in die Natur oder in den Wald. Aus wissenschaftlichen Studien zum Thema Gesundheitsförderung der vergangenen 40 Jahre wissen wir, dass uns das Eintauchen in verschiedene Naturumfelder (Wald-, Seen-, Fluss-, Meer-, Berg- oder auch Parklandschaften und Gärten) erlaubt, auf einfache Art und Weise die für die mentale und körperliche Regeneration nötige Distanz zu unserem Alltagserleben zu aktivieren und unser mentales und körperliches Wohlbefinden durch bewusste Naturaufenthalte zu steigern.

Jahrtausendealte Tradition

Die Methode der bewussten Gesundheitsförderung in Form von Shinrin-Yoku, wörtlich übersetzt bedeutet das „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes“, wurde in Japan vor über 40 Jahren als Ansatz der staatlich geförderten und wissenschaftlich basierten Gesundheitsvorsorge ins Leben gerufen.

Die eigentlichen Wurzeln der Methode finden sich jedoch in der Shinto-Reli-gion und dem Zen-Buddhismus und sind somit über 2‘000 Jahre alt.

Das Ziel der wissenschaftlich begleiteten staatlichen Gesundheitsförderung Shinrin-Yoku ist es, die Bevölkerung vor Zivilisationskrankheiten und Stressfolgeerkrankungen zu schützen, die Menschen mental und physisch zu stärken und sie auch durch die gezielt achtsamkeitsbasierten Naturkontakte wieder in ihre Mitte zu bringen und sie zu einem vermehrt gesundheitsfördernden Verhalten anzuleiten.

Shinrin-Yoku dient somit in Japan und auch in Südkorea dem Ausgleich zu einem oft sehr hektischen und stressbelasteten Alltag vor allem im urbanen und onlinebasierten Lebens- und Arbeitsumfeld, wie es mittlerweile auch bei uns zur Regel geworden ist.

Bewusste Entschleunigung

Waldbaden ist also eine Form der naturbasierten Gesundheitsförderung.

Das Besondere am Waldbaden ist der bewusst entschleunigte, stille und sinnesaktivierende Aufenthalt in der Natur, der frei von jeglicher Selbstoptimierung oder Leistungsfokussierung ist. Beim Waldbaden geht es somit nicht um das Tun, sondern um das Sein:

Das heisst, wir fokussieren uns beim Waldbaden durch gezielte Entschleunigungs- und Sinnesaktivierungsübungen auf die Regeneration des Nervensystems (also auf die Aktivierung des Parasympathikus), auf die Steigerung der Selbstwahrnehmung und auf das Entwickeln einer nachhaltigen Selbstfürsorgepraxis in und mit der Natur. Wir zeigen unseren Teilnehmenden auch, wie sie einfachste naturbasierte Entspannungsübungen in ihren Alltag einbauen können.