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Nachgefragt beim Profi

Hilft Hämorrhoidensalbe bei Krähenfüssen?

Hämorrhoidensalbe gilt als Geheimtipp gegen Falten und Tränensäcke. Sie beruhigt die Haut, wirkt entzündungshemmend und abschwellend. Aber ist sie tatsächlich eine Alternative zur Augencreme? Dr. med. univ. Wolfgang Niederdorfer klärt auf.

„Keine schlechte Idee eigentlich, stecken in den meisten frei verkäuflichen Präparaten gegen Hämorrhoiden neben beruhigenden doch auch adstringierende Wirkstoffe. Diese können womöglich auch Tränensäcke zusammenziehen und Krähenfüsse glätten. Und tatsächlich haben mich auch schon einige Patienten auf die angebliche ‚Geheimwaffe‘ so mancher Stars angesprochen. Im Gesicht angewendet, hat eine Hämorrhoidensalbe allerdings lediglich einen Placeboeffekt. Hämorrhoiden sind erweiterte Venen im unteren Teil des Enddarms. Wirkstoffe wie zum Beispiel Eichenrinde oder Cortisone lassen das Gewebe schrumpfen und mindern somit die Entzündung. Tränensäcke dagegen entstehen aufgrund von erschlafften Haltebändern unter der Haut. Sie lassen sich mithilfe einer Hämorrhoidencreme keinesfalls wieder glätten, ebenso wenig wie Krähenfüsse. Ganz im Gegenteil, die Präparate reizen die Haut sogar und lösen im schlimmsten Fall Kontaktreaktionen aus. In Augennähe haben sie also definitiv nichts verloren.“

Dr. med. univ. Wolfgang Niederdorfer ist Dermatologe und Mitgründer des renommierten Haut- und Laserzentrums an der Oper in München.

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