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Motiviert im Alltag

Poprotskiy Alexey/Shutterstock.com

Startklar

Es sind eigentlich tausend Dinge zu erledigen, doch die Couch ist leider viel zu gemütlich? Die Motivationstrainerin Renata Bürki weiss, wie man dem inneren Schweinehund Beine machen kann.

Wer kennt das nicht? Der Wecker klingelt und man kann sich kaum aus dem kuscheligen Bett quälen. Wenn da nicht die Pflicht wäre, würde man am liebsten liegen bleiben. Es gibt oft so viel zu tun, aber auch mit viel gutem Willen bringt man sich nicht dazu, irgendwo zu beginnen. Warum mangelt es uns hin und wieder einfach an der nötigen Portion Motivation? Manchmal gibt es einen Anlass von aussen, der unsere Stimmung beeinflusst. Demotivierend kann es auch sein, wenn etwas nicht gelingen will, der Erfolg sich nicht einstellt oder wir negative Kritik bekommen.

Motivationsmangel

Aber wir selbst sind es, die unser Denken über gewisse Situationen bestimmen, die Demotivation hervorrufen. Daher wirken nicht alle Gegebenheiten auf alle Menschen gleich.

Das Wort Motivation enthält den Begriff „Motiv“. Dahinter verstecken sich die Werte als grundlegende Antriebskraft unseres Handelns. Was uns wichtig ist, steuert unser  Tun. Der Begriff „Motivation“ ist vom italienischen „movere“ abgeleitet. Es bedeutet „bewegen, in Bewegung setzen, verändern, beeinflussen“. Was bewegt uns im Alltag, unseren Tätigkeiten und Aufgaben nachzugehen, und was bremst die Schaffenskraft? Das ist die Kernfrage.

Selbstmotivation

Viele Menschen fühlen sich motiviert bei Tätigkeiten, die ihnen liegen, die eine gewisse Herausforderung darstellen, jedoch nicht zu schwierig sind, um sie zu bewältigen. Da versteckt sich ein zentraler erster Ansatzpunkt von Motivation. Wissen Sie, welche Arbeiten Ihnen Freude bereiten? Dies herauszufinden, ist das Fundament jeglicher Selbstmotivation. Das Einfachste zuerst: Für eine bestimmte Arbeit bringe ich keine Motivation auf. Da stellt sich die Frage: „Muss ich diese Arbeit wirklich tun?“ Oftmals bürden wir uns Tätigkeiten auf, die ganz gut unerledigt  bleiben oder von anderen getan werden könnten - nur aus Gewohnheit oder weil wir denken, wir müssten eine Sache tun oder andere würden es von uns erwarten. Es gibt so manche Motivationstipps, die bei den einen gut wirken und bei den anderen gerade das Gegenteil  bewirken.

So zum Beispiel die altbekannte To-do-Liste. Diese unterstützt einen, wenn man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht. Sie kann einem helfen, sich einen Überblick zu verschaffen. Was muss alles erledigen werden und was ist wirklich wichtig? Dazu gehört ein dicker Schwarzstift, um das Erledigte durchzustreichen.

Belohnungssystem

Gut ist auch das Belohnungssystem. „Wenn ich das erledigt habe, darf ich noch ein paar Seiten in meinem spannenden Buch lesen.“ Oder man gönnt sich einen Einkaufsbummel oder einen Saunabesuch – wichtig ist einfach  zu wissen, was einem guttut und womit man sich belohnen könnte.

Der innere Kritiker

Selbstmotivationsmethoden bauen auf konstruktiven inneren Dialogen auf. Wie gehe ich mit meinem inneren Kritiker um? Gerade der innere Kritiker ist ein Demotivator und Gift für die Selbstmotivation. Meist entsteht die innere Kritik aus dem Vergleich mit anderen – „Was werden die anderen denken?“ – oder den vermeintlichen Erwartungen an uns. Doch meist denken Leute nicht so viel wie wir denken, dass sie denken. Sie sind nämlich einfach mit sich selbst beschäftigt. Erwartungen an uns haben wir meist nur selbst. Negative innere Dialoge können durch Ablenkung und dadurch, etwas zu tun, das Spass macht, unterbrochen werden. Oft hilft bereits das Realisieren, was jetzt gerade im Kopf abläuft.

Das Beobachten der eigenen Gedanken kann bewirken, dass sich diese in eine andere Richtung entwickeln. Und wer dabei noch über sich selbst lachen kann, hat den Dialog mit dem inneren Kritiker gewonnen. Wir haben heute den Anspruch, dass wir rund um die Uhr, täglich, jahraus und jahrein motiviert sind. Dabei zeigt uns die Natur: Es gibt vier Jahreszeiten - einschliesslich einem Winter für die Regeneration.

Es kann sein, dass wie Licht und Schatten auch Motivation und Demotivation zum Leben gehören. Und da gibt es nur einen Tipp: Annehmen, was es ist. Heute bin ich halt wirklich nicht motiviert und morgen ist es vielleicht schon wieder anders.

Andere motivieren

Es gibt Menschen, die behaupten, dass es unmöglich sei, andere zu motivieren. Ich sehe das etwas anders. Wenn Sie Ihrer Kollegin am Eröffnungstag des neuen Ladens sagen, wie gelungen Sie die Einrichtung und die Raumgestaltung finden, ist das motivierend. Ihr Kompliment, echt und von Herzen kommend, wird freudig angenommen werden. Sie werden es am Gesichtsausdruck der Kollegin sehen.

Anerkennung

Wir Menschen lechzen nach Anerkennung. Irgendwann in unserer Entwicklung kommt uns die innere Antriebskraft abhanden, die bei einem Kleinkind beobachtet werden kann, das auch nach dem x-ten Mal hinfallen wieder aufsteht und so die ersten Schritte macht.

Man weiss, dass Anerkennung und Bestätigung ganz wichtige Impulse zur Ermutigung geben und wichtig für sämtliches Lernen sind. Das ist nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen so.

Kommunikation

„Was liegt dir auf der Seele?“ Bei Motivationstiefs hilft ein Gespräch unter Kollegen oder Freunden. Dabei geht es darum, einfach erzählen zu können und keine oberflächlichen Ratschläge zu erhalten. Sätze wie: „Du musst halt einfach dies und das tun!“ oder „Oh, du Ärmste!“, sind selten hilfreich. Dann gibt es auch solche Leute, die kaum zuhören und schon nach wenigen Sätzen ihre eigene Geschichte erzählen. Auch dies ist wenig unterstützend. Der Satz: „Ja, ich sehe, das ist schwer für dich. Kann ich dich in irgendeiner Weise unterstützen?“, hört sich schon empathischer an. Die demotivierte Person bekommt das Ge-fühl, verstanden worden zu sein. Und schlussendlich geht es darum, verstanden und dadurch ernst genommen zu werden.

Begeisterung

Begeisterung ist ansteckend und einer der stärksten Motivatoren. „He, das ist einfach genial, eine super Idee, das musst du unbedingt tun!“ Jemanden in gesundem Masse zu ermutigen, etwas weiter zu verfolgen oder in die Tat umzusetzen, kann durchaus eine Motivationsspritze sein. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Zusammen das zehnjährige Bestehen zu feiern macht Spass. Nein, das soll kein Vergleichen werden, wer erfolgreicher ist! Stossen Sie einfach zusammen auf die gewesenen Jahre mit allen Hochs und Tiefs an. Sich miteinander zu freuen, kann ein Motivationsanstoss sein und sich positiv auf die weitere Arbeit aus-wirken. Manche glauben, dass Motivation einfach gegeben ist. Meine Überzeugung ist: Wir können Verantwortung übernehmen und einiges zur Selbstmotivation tun. Ebenfalls andere zu ermutigen statt sie – wie wir es häufig im Alltag erleben – mit unserer Kritik sowie man-gelnder Fehler- und Feedbackkultur zu entmutigen, kann täglich umgesetzt werden. 

Motivationsschub gefällig?

Renata Bürki wird beim ProfessionalBeautyDay 2016 zum Thema „Motiviert  im Alltag“ referieren. Karten für die Veranstaltung am 30. Oktober 2016 in Olten gibt es unter: www.beauty-forum.ch/beautyday

Renata Bürki | Die Betriebsökonomin FH und Erwachsenbildnerin HF trainiert Firmen und Organisationen im Bereich Führung,  Kommunikation, Persönlichkeits- und Teamentwicklung.

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