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Foto: Pneumed
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Treatment mit Vakuumtechnik – Die pneumatische Pulsationstherapie und Pulsationsmassage (PPT/M) verbindet die Massage mit dem Schröpfen. Sie kann zur Behandlung akuter Beschwerden in der dermatologischen Praxis oder zur Prävention auch im Institut eingesetzt werden.

Die pneumatische Pulsations-therapie/-massage (kurz PPT/M) ist eine sanfte und sehr wirksame Anwendung, die auch tiefe Schichten des Gewebes erreicht. Der Wirkmechanismus beruht auf einer speziellen Vakuumtechnik, die das Gewebe ansaugt und sofort wieder loslässt, mit einer Frequenz von circa 200 Impulsen in der Minute. Dadurch wird das gesamte Gewebe bis in die Tiefe in mechanische Schwingungen gebracht. Die Durchblutung wird enorm angeregt, der Lymphfluss, fasziale Verklebungen und Narbenverklebungen können sanft gelöst werden. Die Intensität der Vakuummassage ist regulierbar und kann den verschiedenen Einsatzgebieten individuell angepasst werden. Sie wird in dermatologischen Praxen und in Kosmetikinstituten angewendet.

Narben minimieren

Durch den Unterdruck kann verklebtes Narbengewebe gelöst werden, um den Gewebefluss zu verbessern. Hierzu führt der Behandelnde die Glocken mit moderatem Unterdruck in langsamen Bewegungen über die zu behandelnden Flächen. Dabei muss die Grösse der Glocken an das Anwendungsgebiet entsprechend angepasst werden. Durch die Schwingungen werden die Narbenbereiche wieder energetisiert und entstört. Oft genügen wenige Minuten in regelmässigen Abständen.

Cellulite und Ablagerung

Die Pulsationsmassage findet auch bei Cellulite und/oder Ablagerungsthematiken Anwendung. Zuerst erfolgt die Eröffnung der Lymphe mit weichen Silikonglocken. Dabei können Sie die manuelle Massagetechnik in gleicher Weise ganz einfach mit den Vakuumglocken ersetzen oder ergänzen. Es empfiehlt sich ebenso, ein Celluliteöl oder eine entsprechende Creme vorab auf die Haut aufzutragen und vor Beginn der Behandlung die Lymphknoten zu aktivieren. Das kann manuell oder mit den Saugglocken geschehen. Anschliessend werden die zu relevanten Bereiche zum Herzen hin in langsamen Bahnen bearbeitet. Das Gewebe sollte zunächst schonend behandelt werden. Während der Anwendung kann die Intensität gesteigert werden. Die Intensität sollte immer im angenehmen Bereich liegen und ist individuell auf die Kundin abzustimmen.

Gestaute Areale

Ebenfalls gute Ergebnisse können bei gestauten angefüllten Arealen erzielt werden. Bei Wassereinlagerungen kann mit der Pulsationsmassage eine Verschlankung erfolgen. Bei sehr dünner oder sehr stark erschlaffter Oberhaut mit wenig Unterhautfettgewebe ist die Pulsationsmassage nicht die Behandlung der Wahl.

Vor und nach einer OP 

In der medizinischen Kosmetik kann die Pulsationsmassage ebenfalls zum Einsatz kommen, da sie als Operationsvorbereitung zur Liposuk­tion gut geeignet ist. Einige Wochen vor dem Eingriff werden durch die Pulsationstherapie die Verklebungen im Gewebe und Fettgewebe gemildert. Das Gewebe wird durch die Behandlung leichter „gängig“ und der Operateur hat ein erleichtertes Arbeiten.

Postoperativ kann nach einiger Zeit mit weichen Silikonglocken eine schonende Lymphbehandlung mit geringer Intensität vorgenommen werden. Hierdurch wird das Abschwellen positiv beeinflusst.

Da eine Liposuktion normalerweise nach circa sechs bis zwölf Monaten komplett ausgeheilt ist, kann die PPT/M die Abheilphase verkürzen. Ebenfalls hat sich gezeigt, dass durch die pneumatische Pulsationsmassage das Ergebnis der Fettabsaugung langfristig positiv beeinflusst werden kann.

Viele Patienten berichten von Verhärtungen nach der Liposuktion. Die Verhärtungen werden vom Körper oft verkapselt und sind Ablagerungen im Gewebe und Störfaktoren für die körpereigene Lympharbeit. In der Regel sind diese Verhärtungen etliche Monate vorhanden und verschwinden nur bedingt. Durch die PPT/M und den abwechselnd schnellen atmosphärischen Druck und Unterdruck können sich diese Verhärtungen oft sichtlich schneller auflösen. Es wirkt wie ein Pflug durch das Gewebe, allerdings auf eine sehr sanfte und angenehme Weise.

Nach Facelifts kann die PPT/M nach Absprache mit dem Operateur zur manuellen Entstauung des Gesichts ebenfalls eingesetzt werden. Hierfür sollten Sie die Lymphbahnen des Gesichts vorsichtig mit kleinen, weichen Silikonglocken auf geringster Stufe behandeln. Schwellungen können schneller abgebaut werden. Nach vollständiger Abheilung aller Narben kann die pneumatische Pulsationsmassage auch direkt circa vier bis sechs Wochen postoperativ massiert werden, um Verklebungen und Verwachsungen vorzubeugen.

Foto: Ellen Hensgens
Foto: Ellen Hensgens

Ellen Hensgens

Die Autorin ist Kosmetikerin, Massagetherapeutin mit ­Heilpraktiker-Ausbildung und Inhaberin der Vitalpraxis Ellen Hensgens in Pforzheim.

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