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Foto: LADO/Shutterstock.com
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Jahrelange UV-Strahlen-Exposition führt zu Lichtschäden der Haut, insbesondere an den Sonnenterrassen des Gesichts, aber auch an Hals, Dekolleté und Händen. Welche Treatments helfen können, erklärt Ihnen Kosmetikerin und Heilpraktikerin Susanne Pfau.

Photoaging, die lichtbedingte Hautalterung, ist als Hauptursache der (extrinsischen)Hautalterung anzusehen. Man spricht auch von Photodamage, Dermatoheliosis oder – zu Deutsch – vorzeitige Hautalterung, bedingt durch UV-Strahlung. Allerdings ist dies nicht sofort zu sehen, sondern erst nach 20 bis 30 Jahren. Man spricht heute auch gerne von der Lebenszeitdosis an UV-Strahlung, damit sind also die gesamten Zeiten der UV-Exposition während des Lebens gemeint.

Natürlich hat die Sonne auch positive Effekte, insbesondere für die Vitamin-D-Synthese, aber auch für die Psyche. Viele Menschen freuen sich, wenn nach den dunklen Wintertagen endlich mehr Sonne zu sehen ist, und geniessen es, dann im Freien zu sein. Generell ist es gut möglich, sich draussen aufzuhalten und der UV-bedingten Hautalterung trotzdem vorzubeugen. Tagespflegen mit Lichtschutz, das Meiden der Mittagssonne und auch Sonnenhüte sind einfache und gute Wege, dies zu tun.

 

Welche Strahlen der Sonne sind für die Haut relevant?


UV-Licht hat unterschiedliche Strahlen, für uns besonders relevant sind die UV-A- und UV-B-Strahlen.

 

UV-A:


 

  • 320 bis 400 Nanometer
  • sind verantwortlich für die Hautalterung
  • begünstigen die Entstehung freier Radikale
  • aktivieren die Matrix-Metalloproteasen (MMP)

 

 

UV-B:


  • 280 bis 320 Nanometer
  • sind verantwortlich für den Sonnenbrand
  • können das Erbgut schädigen

 


Die extrinsische Hautalterung

Diese Form der Hautalterung ist exogen, also durch äussere Faktoren bedingt, und lässt sich daher auch beeinflussen – dies macht es für die Kosmetik auch besonders interessant!
Zu den massgeblichen Faktoren zählen UV-Strahlung, also Sonne, aber auch Rauchen, Stress und Schlafmangel. Die Ernährung und das Trinkverhalten haben hier ebenso Einfluss wie die täglichen Pflegegewohnheiten der Kundin.
Es zeigt sich hier ein eher heterogener (ungleichmässiger) Verlauf, insbesondere an den sonnenexponierten Arealen. Wenn man an die Zeiten zurückdenkt, in denen viele wie die Brathähnchen am Strand lagen – heute fast unvorstellbar, so sieht man bei vielen Sonnenanbetern aus dieser Zeit auch eine deutlich geschädigte Haut. Böse Zungen sprechen hier von „gegerbtem Leder“ – nicht immer ist die Haut so stark geschädigt, aber auch leichte Lichtschäden lassen sich oft eindeutig auf das Verhalten der Kundin zurückführen, etwa frühere, regelmässige Besuche im Solarium.
Wissenschaftlich belegt ist heute, dass das sogenannte Photoaging (Photodamage) einen der Hauptgründe für die Hautalterung darstellt. Es bilden sich schlimmstenfalls aktinische Keratosen als Hautkrebsvorstufen, kennzeichnend sind auch Pigmentunregelmässigkeiten und Hyperkeratosen. Weitere typische Anzeichen für die UV-geschädigte Haut sind:

  • Pigmentstörungen und generell eine fleckige Haut, ausserdem ein meist starker Elastizitätsverlust.
  • Sehr tiefe, grobe Falten, die nicht der Mimik folgen, das heisst, da, wo durch die Mimik etwa Querfalten zu erwarten sind, fällt die Hautoberfläche dennoch in Längsfalten. Ich beschreibe es immer so, als wäre auf der Hautoberfläche eine „zweite Haut“, die sehr runzelig ist und die keine direkte Verbindung zur eigentlichen Haut erkennen lässt. Diese Beschreibung ist natürlich–rein sachlich betrachtet – falsch, aber für die Vorstellung doch recht anschaulich.
  • Des Weiteren kommt es zu Hyperkeratosen, also übermässig verhornten Arealen. Daher ist somit der Anteil der toten Zellen in der Haut auch recht hoch, als Folge sieht die Haut fade aus.
  • Auch Teleangiektasien können entstehen, da die UV-Strahlung die Erweiterung und Verdrehung der feinen Gefässe fördert.


Aber was passiert denn nun genau in der Haut?

In erster Linie kommt es zu oxidativem Stress. Darunter versteht man ein hohes Aufkommen an reaktiven Sauerstoffverbindungen. Diese reaktiven Sauerstoffspezies, kurz ROS (reactive oxygen species), werden auch als freie Radikale bezeichnet. Hierzu gehören unter anderem das Hyperoxid-Anion und das Hydroxyl-Radikal. Generell lässt sich sagen, dass freie Radikale sehr reaktionsfreudig sind, da sie mindestens ein freies/ungepaartes Aussenelektron haben.

Auch unter normalen Stoffwechselvorgängen entstehen diese ROS, etwa als Nebenprodukt der Zellatmung. Aber auch UV-Strahlung kann die Bildung von freien Radikalen massgeblich begünstigen.
Freie Radikale spielen für verschiedene Vorgänge im Körper eine wichtige Rolle, im Bereich der Haut besonders bei der Alterung. Die freien Radikale zerstören durch die Oxidation Zellbausteine, Proteine, DNA und Phospholipide. Dies führt wiederum zu einer Kettenreaktion, denn es entstehen wieder neue freie Radikale.

Ausserdem ist durch UV-Strahlung eine Enzymgruppe sehr aktiv an der Zerstörung der kollagenen und elastinen Fasern beteiligt: die MMPs (Matrix-Metalloproteasen). Diese MMPs werden durch oxidativen Stress verstärkt freigesetzt.
In der Haut kommt es zu folgendem Szenario: Die MMPs sind Peptidasen (bestimmte Enzyme), die die Kollagenfasern wie eine Schere zerschneiden. Es kommt zur sonnengeschä­digten Haut mit typisch lediger Oberfläche, wenig Elastizität und tiefen Falten in schlaffem Gewebe.

Behandlungsmöglichkeiten

Als Behandlungsmöglichkeiten für freie Radikale und deren Auswirkungen bietet es sich an, ihnen auf natürliche Weise entgegenzutreten: mit Antioxidantien. Dies sind Stoffe, die Radikale „fangen“ und so eine Oxidation durch diese verhindern. Daher werden sie auch als Radikalfänger bezeichnet.
Im Kosmetikinstitut gibt es mehrere Möglichkeiten, die sonnengeschädigte Haut zu behandeln:

  • Peelings mit Fruchtsäuren, um die Hauterneuerung anzuregen
  • Microdermabrasion für eine feinere Hautoberfläche und zur Vorbereitung der Wirkstoffaufnahme
  • Apparative Anwendungen, wie Ultraschall oder Radiofrequenz
  • Microneedling zur Regenerationsförderung

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