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Foto: Lubo Ivanko/Shutterstock.com
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Händedesinfektion – Desinfektionsmittel sind in der Medizin, bei vielen anderen Einrichtungen und auch in der kosmetischen Praxis schon lange selbstverständlich. Spätestens durch Corona hat das Desinfizieren der Hände auch Einzug in den Alltag gehalten – per se nichts Schlechtes, solange man es richtig macht und nicht übertreibt. Erfahren Sie, was ein Desinfektionsmittel auszeichnet, wie die empfohlene Einreibetechnik aussieht, und wie viel Desinfektionsmittel ausreichend Schutz vor Keimen bietet.

Desinfektion bedeutet, „totes oder lebendes Material in einen Zustand versetzen, in dem es nicht mehr infektiös ist“. Es handelt sich also um eine drastische Keimreduktion. Es soll keine Gefahr mehr von den restlichen Keimen ausgehen können. Bitte nicht verwechseln mit steril. Das bedeutet absolut keimfrei. Ausserdem unterscheiden wir die hygienische von der chirurgischen Händedesinfektion. Wir führen in der Regel immer nur die hygienische Händedesinfektion durch. Die chirurgische Händedesinfektion wird vor Operationen und anderen invasiven Eingriffen durchgeführt.

Die nötigen Eigenschaften

Bei der Desinfektion der Hände sollte ein Mittel zur Anwendung kommen, das folgende Eigenschaften hat:

  • bakterizid, wirksam gegen Bakterien
  • viruzid: wirksam gegen Viren
  • levurozid (fungizid), wirksam gegen Pilze, insbesondere Hefepilze (levurozid)
  • Ausserdem gibt es auch noch tuberkulozid: gegen Tuberkulose.

Enthaltene Inhaltsstoffe

In den vergangenen Jahren wurde besonders viel Wert auf die viruzide Wirksamkeit gelegt. Aber was ist eigentlich alles im Desinfektionsmittel drin?

  • Alkohole (Ethanol und Propanol)
  • Phenole (zum Beispiel Triclosan)
  • Chlorhexidin
  • Octenidin
  • Polyhexanide

Die Hautflora

Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilze sind ein natürlicher Bestandteil unserer Hautoberfläche. Diese Kommensalen (Lebewesen, die sich von den Nahrungsrückständen eines Wirtsorganismus ernähren, ohne ihn zu schädigen) bieten einen gewissen Schutz vor Krankheitserregern. Die Art und Anzahl der Mikroorganismen sind dabei recht unterschiedlich und individuell, aber auch die verschiedenen Regionen des Körpers haben unterschiedliche Mikroorganismen. Wir unterscheiden hier:

  • die residente Flora (Standortflora) als Teil der physiologischen Hautbeschaffenheit; diese schützt uns
  • die transiente Keimbesiedelung: pathogene Keime oder aus anderen Körperregionen um Beispiel Darm); hier setzt die Händedesinfektion an.

Menge, Technik und Dauer

Neben der Wahl eines geeigneten Desinfektionsmittels sind die Menge und die Einreibetechnik entscheidend. Ausserdem ist die Dauer der Einreibezeit zu beachten. Sie steht auf dem Desinfektionsmittel im Text und ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Wirksamkeit der Desinfektion.

Die Dauer der Anwendung beträgt bei den meisten Präparaten 30 Sekunden; das heisst, dass die Menge des Desinfektionsmittels so gewählt werden muss, dass für die gesamte Zeit, also 30 Sekunden lang, genügend Flüssigkeit vorhanden ist. Viele Wandspender geben keine ausreichende Menge ab, daher sollte man es ruhig mit Blick auf eine Stoppuhr ausprobieren, nur so bekommt man ein Gefühl für die Menge und die Zeit.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Schmuck, also insbesondere Ringe, aber auch Armbanduhren vor der Desinfektion angenommen werden sollten. Kurze Fingernägel begünstigen die Wirksamkeit der Händedesinfektion.

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