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Foto: christophertp92/Shutterstock.com
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3 Fragen an – Dr. Alexander Wurst, Facharzt für Plastische Chirurgie bei FineSkin Zürich, spricht mit uns über die weibliche Intimchirurgie – ein Eingriff, der für viele noch ein Tabuthema ist.

1. BEAUTY FORUM: Wunsch nach Perfektionismus oder echter Leidensdruck: Warum entscheiden sich Frauen für eine Labienkorrektur?

Dr. Alexander Wurst: Bei dem Wunsch nach einer Labienkorrektur spielen unterschiedlichste Gründe eine Rolle. Wenn man sich die Geschichte der Klientinnen anhört, besteht bei einem nicht unerheblichen Teil ein echter Leidensdruck. Dieser kann ganz unterschiedlich sein. Die Beschwerden reichen hier von Schmerzen und Einklemmungen viel zu grosser Schamlippen beispielsweise beim Sport oder Geschlechtsverkehr. Typischerweise berichten die Klientinnen, dass sie die inneren Schamlippen in ihrer Grösse als störend empfinden, da sie die äusseren Schamlippen überragen.

2. Was wird bei einer Labienkorrektur gemacht, und wie läuft der Eingriff ab?

In der Regel kann der Eingriff ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Eine Vollnarkose ist dann sinnvoll, wenn ein erweiterter Eingriff durchgeführt werden muss.

Während des Eingriffs wird der überschüssige Anteil der Schamlippen entlang der Markierung schrittweise entfernt. Die Entfernung des überschüssigen Anteils kann in verschiedenen Techniken erfolgen, beispielsweise in einer Keilexzision, quer oder V-förmig entlang der Schamlippen. Danach erfolgt die abschliessende Blutstillung unter Kontrolle der Symmetrie. Ein leichter Überstand über die grossen Schamlippen ist während und bis einige Tage nach der OP im Rahmen der Weichteilschwellung normal und sollte zumindest nicht am Anfang Anlass zur Sorge geben. Abschliessend erfolgt der Hautverschluss. Eine elegante Methode ist eine auflösende Naht in fortlaufender Technik. Dies erspart der Klientin einen unangenehmen Fadenzug nach circa zwei Wochen. Die sich selbstauflösenden Fäden fallen nach etwa sechs Wochen von alleine ab. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Wunde bereits sicher verheilt. Zum Ende der Operation erfolgt eine Wundauflage mithilfe einer saugfähigen Damenbinde und gegebenenfalls eine antiseptische Salbe.

3. Wie sehen die Nachsorge und der Heilungsprozess aus? Wann darf wieder Sugaring oder Waxing bei der Kosmetikerin gemacht werden?

Im Rahmen der Nachsorge erfolgen Kontrollen am Tag nach der OP so wie ein- bis zweimal in den ersten 14 Tagen. Hiernach sind im ersten Jahr nach der OP noch weitere ein bis zwei Nachkontrollen sinnvoll. In Abhängigkeit von der Wundheilung sind regulärer Sport sowie Geschlechtsverkehr in der Regel nach zwei bis drei Wochen wieder möglich. Kosmetische Folgebehandlungen wie Waxing oder Sugaring sind bei einer regulären Wundheilung ebenfalls nach drei Wochen wieder erlaubt.

Foto: Dr. Alexander Wurst
Foto: Dr. Alexander Wurst

Dr. Alexander Wurst

... ist Facharzt für Plastische Chirurgie bei FineSkin Zürich. Ausgebildet ist er in Allgemeinchirurgie sowie in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie.

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