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Foto: Design_Cells/shutterstock.com
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Enzyme spielen eine zentrale Rolle in unserem Leben – nicht nur innerhalb unseres Körpers, sondern auch auf der Hautoberfläche und in der Ernährung. Bakterien- und Pilzkulturen mit ihren Enzymen werden schon seit Urzeiten zur Nahrungsmittelfermentation genutzt. Kann die Hautpflege davon profitieren? 

Sauerteig und daraus resultierende Backwaren gelten als besonders gut bekömmlich. Mehr noch, sie zeichnen sich durch wenig Backhilfsmittel aus, die in der industriellen Brotherstellung gang und gäbe sind. Mit anderen Worten: Der Sauerteig entspricht dem heutigen Trend zu weniger Chemie und mehr Natur. Der Clou: Bis auf das Mehl ist er kostenlos zu haben. Die Helfer warten gewissermassen überall darauf, ihre Arbeit zu verrichten. Nur ein wenig Geduld gehört dazu. 

Milchsäurebakterien

Die Rede ist von einer Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Milchsäurebakterien und Hefen, die sich beim Stehenlassen von Mehl-Wasser-Mischungen von selbst einfinden und mit ihren Enzymen verschiedene Mehlbestandteile abbauen. Dabei entstehen unter anderem Milchsäure, Essigsäure, Proteine, Alkohol und Kohlendioxid und letztendlich spätestens beim Backen auch Aromastoffe. Durch die „Pflege“ der Starterkulturen lassen sich die Ergebnisse immer weiter optimieren.  

Die enzymatischen, als Fermentation bezeichneten Prozesse, erzeugen eine pH-Absenkung und machen Lebensmittel unattraktiv für andere Mikroorganismen und damit länger haltbar. Sie lassen sich mit unterschiedlichen Bakterien- und Hefe-kulturen auf viele andere Lebensmittel übertragen, und so entstehen schmackhafte Obst- und Gemüsesäfte, Milchprodukte wie Joghurt und Kefir. Klassiker sind Sauerkraut, Apfel- und Weinessig – und nicht zu vergessen das Bier und die Veredelung von Traubensäften zu Wein. 

Energiearme Küche

Aus technischer Sicht sind Fermentationen attraktiv, da sie wenig oder gar keine Energie benötigen. Darüber hinaus ist der Aufwand an Geräten minimal, sodass Fermentationen in ihrer Vielfalt ohne Weiteres in der Hobbyküche betrieben werden können. Kimchi, Kombucha, Kōji, Natto, Salgam und Kwas lassen grüssen. 

Enzyme arbeiten wie die Katalysatoren in der Chemie. Bevor chemische Reaktionen ins Laufen kommen, muss erst einmal eine gewisse Startenergie zur Verfügung gestellt werden. Mit Katalysatoren wird diese Aktivierungsenergie erheblich gesenkt, und genauso verhält es sich mit den Biokatalysatoren.  

Bestehend aus Peptiden, die sich durch die Verknüpfung von Aminosäuren bilden, sind sie vermutlich die Vorläufer des Lebens in der Evolution gewesen. Nach der Einverleibung in die ersten Mikroorganismen arbeiteten die Enzyme gemeinschaftlich Hand in Hand. Spätere grosse Organismen sind bis heute nur dadurch lebensfähig, dass sie wiederum auf die Kleinarbeit der Mikroorganismen und ihrer Enzyme zurückgreifen. Das gilt auch für die Menschen. Ohne die Mikrobiome in der Verdauung und auf der Haut geht gar nichts. Darüber hinaus deuten Organisationseinheiten in den grossen Organismen darauf hin, dass sie aus der Einbürgerung früherer Mikroorganismen stammen. 

Überzogene Körperhygiene

Spätestens hier zeigt sich, dass die heutigen Vorstellungen in der Körperhygiene vielfach überzogen und kontraproduktiv sind. Insbesondere das Hautmikrobiom wird ständig attackiert, sei es mit dem täglichen Duschbad inklusive porentiefer Reinigung mit Tensiden oder mit der vermeintlich guten Hautpflege, die hohe Dosierungen an Konservierungsstoffen, Antioxidantien und Komplexbildnern beinhaltet. Dabei wird das effektive Selbstreinigungsprogramm der Haut völlig ignoriert. 

In vielen Fällen ermöglicht überhaupt erst das intakte Hautmikrobiom die Resorption von Pflegestoffen, indem es mit seinen Enzymen zum Beispiel grosse Moleküle zerlegt. Das Hautmikrobiom beherrscht durch seine Vielfalt an Mikroorganismen praktisch alle chemischen Reaktionstypen, zu denen Enzyme fähig sind.   

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