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Foto: Novitskaya Olga/Shutterstock.com
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Mit Franchise-Systemen gibt es gerade im Bereich Waxing eine interessante Alternative zur Selbstständigkeit, die Sicherheit und Unterstützung verspricht. Aber wie viel Raum für Eigenständigkeit bleibt dabei übrig und wie funktioniert das System? Die Antworten erhalten Sie in diesem Artikel.

Der Trend zur Haarentfernung mittels Waxing ist ungebrochen. Dabei sind auch immer mehr Männer. Statt mitunter schmerzhafte Selbstversuche mit zweifelhaften Ergebnissen zu unternehmen, führt der Weg der Kunden oft in ein professionelles Waxing-Studio. Das hat das Berufsbild der Depiladora hervorgebracht, die die professionelle Enthaarung an den Mann und die Frau bringt. Viele Depiladoras wünschen sich nach Abschluss ihrer Ausbildung schon bald den nächsten grösseren Schritt: die Selbstverwirklichung als eigene Unternehmerin. Dazu muss es nicht immer der Sprung ins kalte Wasser sein, denn mit der Übernahme eines Franchise-Instituts gibt es eine interessante Alternative für die Existenzgründung.

Franchise als Alternative

Heute reicht es oft nicht mehr, einfach gute Dienstleistungen anzubieten. Man muss sich im Markt bewähren. Als selbstständige Unternehmerin kommt man nicht umhin, sich intensiv in viele neue Themen einzuarbeiten:

  • Wie komme ich an Neukunden?
  • Welche Abläufe und Standards habe ich zu erfüllen?
  • Wie schaffe ich es, mich von anderen Anbietern abzuheben und auf mich aufmerksam zu machen?
  • Welche Angebote biete ich meinen Kunden konkret an?
  • Woher beziehe ich die Produkte?
  • Welche gesetzlichen Regelungen muss ich beachten?
  • Wie bekomme ich eine Finanzierung von der Bank?

Die Vielzahl der Herausforderungen wird den meisten Unternehmerinnen schnell zu viel.
Einen einfacheren Weg in die Selbstständigkeit bieten Franchise-Modelle. Der grosse Vorteil: Als Franchise-Nehmerin integriert man sich mit seinem Geschäft in ein bereits bewährtes System. Franchise bietet in der Regel bereits bestehende Finanzierungsabläufe, Businesskonzepte oder Marketingstrategien. Das Produkt beziehungsweise die Dienstleistung hat sich beim Kunden bereits bewährt und geniesst sein Vertrauen.
Vieles von dem, was man als Einzelkämpfer neben dem Tagesgeschäft kaum leisten kann, wird hier als Unterstützung geboten: Werbung, Social Media, Website, Pressearbeit. Franchise-Anbieter haben sich darauf spezialisiert, den Gründern vieles davon abzunehmen und sie an die Hand zu nehmen. Als komplett eigenständige Unternehmerin muss man sich hingegen darauf einstellen, bei all diesen Themen auf sich allein gestellt zu sein.

Weniger Risiko

Doch was bedeutet das im Einzelnen? Besonders unkompliziert gelangen die Franchise-Nehmer mit einem Pachtmodell in die Gründung. Bei einem solchen Modell werden die jeweiligen Standorte, die sich der Franchise-Nehmer aussucht, systematisch aufgebaut und schlüsselfertig übergeben. Zu einem solchen Rundum-Konzept gehört auch die Entwicklung des gesamten Eröffnungs-Marketings.
Für die weitere Umsetzung des Geschäftskonzepts gibt es dann erprobte Standards und Prozesse, die es dem Franchise-Nehmer erleichtern, sein Institut zum Erfolg zu führen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden mit praxisüblichen Waxing-Methoden vertraut gemacht und darin geschult, ebenso wie mit dem Einsatz der Produkte der Franchise-Marke. Das heisst konkret: weniger Stress, weniger bürokratische Hürden und viel weniger Risiko.

Die finanzielle Seite

Grosser Vorteil dieses Rundum-Pakets: Die Qualität ist für die Kunden sichergestellt, das Geschäftsmodell ist bereits ausgereift und konnte sich auf dem Markt bewähren. Allerdings muss der Franchise-Nehmer im Gegenzug auch die Vorgaben des Geschäftsmodells beachten. So können Sie nicht selbstständig das Angebot erweitern und beispielsweise Maniküre als weitere Dienstleistung mit aufnehmen.
Dabei kommt es im Einzelnen auf die jeweiligen Franchise-Anbieter an. Bei einigen Punkten geben sie auch nur Empfehlungen, sodass der Franchise-Nehmer auch eigene Ideen ausprobieren kann.
Ein wichtiger Aspekt für den Gründer sind auch die Finanzen: Um sich nicht finanziell in Ungewissheit zu stürzen, kann es sehr hilfreich sein, wenn das Franchise-Unternehmen eine Kooperation mit einer Bank eingegangen ist und Ihnen so eine unkomplizierte und schnelle Finanzierung ermöglichen kann.
Für die Leistungen des Franchise-Gebers fallen natürlich Kosten an. Diese variieren von Anbieter zu Anbieter und können um die 7,5 Prozent des Nettoumsatzes betragen. Hinzu- kommen manchmal noch einmalige Einstiegsgebühren, mit denen Schulungen, das Eröffnungsmarketing, Beratung und Coachings bezahlt werden. Diese Gebühren können im fünfstelligen Bereich liegen.

Einfacher Start

Für wen ist das also etwas? Gerade wer noch nicht viel Eigenkapital und Erfahrung mitbringt, kann im Rahmen eines Franchise-Systems gut den Schritt in die Selbstständigkeit machen.
Wer ein Waxing-Studio innerhalb eines Franchise-Unternehmens gründen möchte, muss dabei nicht zwangsläufig Depiladora sein. Bereits gesammelte Erfahrungen in der Beauty-Branche können natürlich ein Bonus sein, der den Weg ebnet.
Unerlässlich sind jedoch Leidenschaft für die Thematik und Gründerinitiative. Persönliche Eigenschaften, die man mitbringen sollte, sind auch hier Unternehmergeist, Durchhaltevermögen, Leidenschaft und der Wunsch, mit Menschen zu arbeiten, ihnen freundlich zu begegnen und eine wirklich gute Dienstleistung zu erbringen.

Franchise kurz erklärt

Die wichtigsten Kennzeichen des Franchise-Systems:

  • Bestehendes Konzept wird 
über­nommen.
  • Angebot kann nicht selbstständig 
erweitert werden.
  • Marketing-Materialien werden zur Verfügung gestellt.
  • Franchise-Gebühr auf Basis des Netto­umsatzes fällt an.
  • Vor allem für junge Gründerinnen ohne viel Eigenkapital geeignet.

Christine Margreiter
Die Autorin ist Gründerin und Geschäftsführerin des Franchise-Unternehmens „Wax in the City“. 
www.wax-in-the-city.com

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