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Foto: puhhha/shutterstock.com
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Warum Vitamin C einer der effektivsten Inhaltsstoffe für die Hautpflege ist? Das verrät Ihnen Kosmetikerin Mihaela Rankova im dritten und letzten Teil unserer Serie und zeigt Ihnen die vielen Vorteile und Wirkweisen für die Haut des von Dermatologen empfohlenen Antioxidans auf.

Vitamin-C-Seren sind aus einem bestimmten Grund ein Must-have in jeder Pflegeroutine: Sie wirken wirklich. Ungleichmässiger Hautton, raue Textur, feine Linien, Aknenarben, fahle Haut – man kann fast alle gängigen Hautprobleme nennen, und es besteht eine gute Chance, dass Vitamin C dagegen hilft.

Aber wie genau funktioniert es auf der Haut? Sind die hervorragenden Ergebnisse auf das gleiche starke Antioxidans zurückzuführen, das in dem morgendlichen Glas Orangensaft enthalten ist? Wir alle wissen: Die Aufnahme von Vitamin C über die Nahrung ist gesund und lebenswichtig! Es stärkt das Immunsystem und ist wichtig für die gesamte Gesundheit. Doch auch die Haut kann nicht ohne und hat leider oft einen Vitamin-C-Mangel.

Was ist Vitamin C?

Für die Haut ist Vitamin C ein starkes Antioxidans, das freie Radikale neutralisieren kann. Aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften unterstützt Vitamin C den natürlichen Regenerationsprozess der Haut. Es hilft, beschädigte Hautzellen zu reparieren.

Genau wie der Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Antioxidantien sind, dem Körper bei der Abwehr freier Radikale hilft, so unterstützen auch topisch aufgetragene Antioxidantien die Haut gleichermassen – nur intensiver und lokaler.

Tägliche Aggressoren wie UV-Strahlen und Luftverschmutzung werden ausgeglichen. UV-Strahlen und Rauchen sind zwei der grössten Zerstörer von Vitamin C im Körper und in der Haut. Daher haben Raucher fast immer ein Vitamin-C-Defizit, weshalb auch oft von grauer, fahler „Raucherhaut“ die Rede ist.

Kurzer Auffrischungskurs zu Antioxidantien: Sie verhindern oder reduzieren Schäden an unseren Zellen, indem sie die Produktion von hochreaktiven Molekülen, den sogenannten freien Radikalen, neutralisieren. Mit anderen Worten: Antioxidantien helfen, unseren Körper und unsere Hautzellen gesund zu erhalten.

Diese Kraft im Kampf gegen freie Radikale ist nicht nur wichtig, um Anzeichen vorzeitiger Hautalterung in Schach zu halten. Bei der Neutralisierung dieser freien Radikale kann Vitamin C auch dazu beitragen, die Haut vor präkanzerösen Veränderungen durch UV-Exposition zu schützen.

Vorteile von Vitamin C

Vitamin C kann man nicht nur auf seinen antioxidativen Fähigkeiten beschränken. Es hat viele andere hautheilende Eigenschaften. Vitamin C ist vor allem bekannt für seinen positiven Effekt bei der Produktion von Melanin und ist ein Tyrosinasehemmer. Das Ergebnis von ausreichendem Vitamin C in den Hautzellen ist eine effektive Hemmung der Melaninproduktion. Dies hilft, Hautverfärbungen wie dunkle Flecken und Hyperpigmentierung zu mindern. Bei regelmässiger topischer Anwendung und professionellen Peelings, kann Vitamin C dazu beitragen, die Bildung von dunklen Flecken von vornherein zu verhindern.

Partner in Crime

Vitamin C braucht auch Helfer und arbeitet mit Vitamin E stets zusammen. Denn die Wirksamkeit von Vitamin C erhöht sich enorm in Kombination mit Vitamin E! Zusammen können sie den Schutz vor Schäden durch freie Radikale verdoppeln.
Vitamin C ist essenziell für den Schutz der Lipide der Zellmembran, weil es das fettlösliche Vitamin E aufbereitet, nachdem es einmal als Antioxidans gearbeitet hat, und es so erneut einsatzfähig macht. Vitamin E schützt die Zellmembran vor freien Radikalen, die die Zellen angreifen und dadurch das Immunsystem schwächen können. Vitamin E hat als hautschützende Substanz eine enorm grosse Bedeutung, braucht aber das Vitamin C als Partner. Dieses hat zudem den Vorteil, dass es, einmal von der Zelle aufgenommen, nicht ausgeschwemmt werden kann. Somit ist es auch noch Tage nach der Aufnahme wirksam. Die Aufnahme von Vitamin C über die Nahrung ist also nicht vergleichbar mit der topischen Aufnahme über die Haut.

Integration in die Hautpflege

Der Schlüssel ist nicht der Träger von Vitamin C, sondern die Form von Vitamin C, die angewendet wird. Der gesuchte Begriff ist Ascorbinsäure (auch bekannt als L-Ascorbinsäure), welche die stabilste und wirksamste Form von Vitamin C in der Hautpflege ist. Am besten wird Vitamin C als Serum unter der Pflege aufgetragen. Ein Serum ist wirksamer und konzentrierter als Creme oder Toner. Darüber hinaus sollte man auf die Zugabe von Vitamin E achten. Denn diese Mischung wirkt doppelt!

Es gilt auch zu beachten, dass die Fläschchen, Tuben und Tiegel niemals durchsichtig sein sollten. Denn Vitamin C, wie auch Vitamin A, wird unwirksam, wenn es Licht oder Luft ausgesetzt wird, daher tragen dunkle Glasflaschen dazu bei, seine Stabilität (und damit seine Wirksamkeit) zu erhalten.

Wenn man Vitamin C noch nicht verwendet, empfiehlt es sich, langsam zu beginnen. Meist braucht es nur ein paar Tropfen pro Anwendung. Es ist am besten, mit einer niedrigen Konzentration zu beginnen und sich langsam zu steigern, während sich die Haut an den Inhaltsstoff gewöhnt. Seren mit 5 Prozent sind meist sanft genug für empfindliche Haut, langsam kann man bis zu 20 Prozent erhöhen, um Hyperpigmentierung besser entgegenzuwirken.

Wer sollte Vitamin C meiden?

Personen mit empfindlicher Haut können Allergien oder Rötungen durch Vitamin C bekommen. Wenn man zu empfindlicher Haut neigt, sollte mit einer niedrigeren Konzentration jeden zweiten Tag begonnen werden. Wenn nur starke Seren zur Auswahl stehen, können zu Beginn einige Tropfen in die Tagespflege gemischt werden. Eine Überdosierung gibt es bei Vitamin C nicht. Nur im Säureformat, also bei Peelings, ist Vorsicht geboten.

Foto: Autorin
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Die Autorin
Mihaela Rankova
Die Autorin ist Besitzerin des Kosmetikstudios Miracle Beauty im Herzen von Zürich und ist spezialisiert auf medizinische und apparative Kosmetik sowie Permanent Make-up und Microblading. www.miraclebeauty.ch 

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