Darf‘s ein bisschen mehr sein?
Wir führen der Haut Präparate mit einer gewissen „Grundlage“ zu. Diese kann auf Wasser (Feuchtigkeit) oder Fett (Lipiden) basieren. Gele sind fast immer fettfrei, ebenso Tonics oder wässrige Ampullen. Cremes sind in der Regel Emulsionen, also ein Gemisch aus Fett und Wasser.
Hierbei ist entscheidend, um welchen Emulsionstyp es sich handelt. Man unterscheidet W/O-Emulsionen (Wasser-in-Öl-Emulsionen) – hier schwimmen Wassertröpfchen in einer Ölphase – und O/W-Emulsionen, bei denen der Wasseranteil überwiegt und das Öl als Tröpfchen in einer Wasserphase vorliegt.
Bei sehr reichhaltigen Produkten ist also meist der W/O-Emulsionstyp anzutreffen. Dies ist oftmals bei Nachtcremes der Fall. Bei Kunden mit sehr trockener Haut und im Winter kann für morgens und abends eine Pflege mit W/O-Emulsion passen. Zusätzlich gibt es auch Präparate ohne Wasserphase, dies sind Pflegeöle, Ölseren, Ölampullen und Balsampräparate.
TIPP: Die Thermomodellage eignet sich immer dann, wenn besonders nachhaltige Ergebnisse gewünscht sind. Generell ist die Thermomodellage für fast alle Hauttypen geeignet, ausser bei Couperose oder Rosacea sowie bei hypersensibler Haut. |
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Besonderheiten im Winter:Drinnen:
Draussen:
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In der Kabine
Hier wird gezielt mit reichhaltigen Cremes und Masken gearbeitet und massiert. Ziel ist es, möglichst viel Produkt in die Haut einzuarbeiten und wenig abzuwaschen. Auch hier kann Feuchtigkeit zugeführt werden, allerdings immer vor dem Auftragen eines reichhaltigen, öllastigen Präparats. Denn wenn erst mal Fett auf der Haut ist, können leichte Feuchtigkeitspräparate nicht mehr gut in sie vordringen.
Eine besonders beliebte Behandlung für die trockene Haut in der Winterzeit ist die Thermomodellage, eine selbsterwärmende Gipsmaske. Durch die starke Wärmeentwicklung wird die Durchblutung angeregt, die Wirkstoffaufnahme erhöht und die Regeneration angekurbelt. Die physiologischen Hautfunktionen werden so aktiviert und es kommt zu einer besseren Sauerstoffversorgung der Zellen; dies ist auch auf die vermehrte Durchblutung zurückzuführen. Unter der Modellage wird die Haut mit reichhaltigen und hochwertigen Produkten versorgt. Diese werden von der Haut besonders gut aufgenommen, da durch die Wärme auch die Poren aufgehen. Man sollte beachten, dass der Nutzen dieser Maske noch erhöht wird, wenn Sie den Abkühlungsprozess abwarten, denn hier schliessen sich die Poren wieder.
Kalte Temperatur und Haut
Die Tätigkeit der Talgdrüsen nimmt schon ab 8 °C und darunter ab, dies führt oftmals zu einem Lipidmangel. Die Haut wird also trockener; ausserdem ist die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern, bei einem Mangel an Lipiden eingeschränkt. Dies hat auch einen Feuchtigkeitsmangel zur Folge. Bei kalten Temperaturen ist die Haut oftmals blasser, was auf eine Verengung der Kapillaren zurückzuführen ist. Dies geschieht, um einem vermehrten Wärmeverlust vorzubeugen, hat aber auch einen herabgesetzten Hautstoffwechsel zur Folge.
Nun wollen viele Kunden im Winter gerne mehr Feuchtigkeit für ihre Haut und greifen zu entsprechenden Präparaten. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Bei Feuchtigkeitspräparaten mit hohem Wasseranteil kann es durch die Verdunstung zu Erfrierungen kommen, wenn die Kundin sich viel im Freien aufhält. Winzige Eiskristalle können der Haut dann Mikroverletzungen zufügen, die wiederum Minientzündungen verursachen. Hier sollte man dann für den Spaziergang im Schnee eher auf lipidhaltige Cremes setzen.
Besonders in der kalten Jahreszeit greifen viele Kunden zu sogenannten Cold Creams oder Babycremes für das Gesicht, doch diese enthalten oftmals Paraffine. Paraffine schliessen die Haut okklusiv ab, was zwar den TEWL minimiert, die hauteigene Regeneration jedoch stark ausbremst.
Kunden, die paraffinhaltige Präparate verwenden, beschreiben oft das Gefühl, eine sehr trockene Haut zu haben und ständig nachcremen zu müssen. Ein Blick auf die INCI-Liste der Creme gibt hier Aufschluss.
Bei erdölhaltigen Formulierungen bleibt die Creme nur obenauf liegen, die Hautfunktionen darunter sind eingeschränkt und so können zudem keine Wirkstoffe in die oberen Lagen transportiert werden. Ausserdem ist die hauteigene Lipidsynthese gebremst, dadurch wird die Haut noch trockener.
Nach dem Eincremen fühlt sich die Haut zwar zunächst glatt an, doch darunter spielt sich etwas anderes ab. Bitte beachten Sie, dass eine Kundin, die lange Zeit paraffinhaltige Präparate benutzt, sich erst mal umstellen muss. Das kann je nach Haut bis zu 14 Tage dauern.
KALKULATIONArbeitsschritte Kosten 1. Reinigung mit Reinigungsöl CHF 0.33 2. Reinigung mit Reinigungsmilch CHF 0.30 3. Tonisieren CHF 0.25 4. Peeling je nach Hautzustand (Enzym- oder Fruchtsäurepeeling) CHF 1.02 5. Tonisieren CHF 0.25 6. Ampulle auswählen und einarbeiten CHF 3.92 7. Augenpflege auftragen CHF 1.07 8. Geeignete Wirkstoffcreme CHF 3.38 9. Lippenpflege auftragen CHF 0.16 10. Wattepads für Augen ggf. Lippen 11. Kleenex oder Warteschnur zum Schutz 12. Baumwollgaze auflegen CHF 0.07 13. Maske anrühren, auftragen, modellieren CHF 8.70 14. Maske abnehmen 15. Manuelle Lymphdrainage durchführen 16. Kompressen 17. Abschlusspflege CHF 1.24 Materialeinsatz CHF 20.69 Empf. Dienstleistungspreis (Arbeitszeit kalkuliert mit CHF 1.75/Min.) CHF 166.25
Mindestpreis CHF 186.94Preisempfehlung (inkl. 7.7% MwSt.) CHF 201.33* Die Preise variieren je nach Standort des Instituts.
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Pflegeempfehlungen
Für die trockene Haut im Winter:
- Reichhaltige Tagescreme, wenn es nach draussen geht, bei extremen Temperaturen auch partiell spezielle wasserfreie Produkte.
- Auf passenden Lichtschutzfaktor achten: Schnee reflektiert, dadurch hat das UV-Licht eine höhere Intensität, dieser Effekt wird in Höhenlagen noch zusätzlich verstärkt.
- Feuchtigkeitsprärate und feuchtigkeitsspendende Seren für die Nacht, so kann die Haut ihren Durst löschen.
- Einmal wöchentlich eine Feuchtigkeitspackung.
- Viel trinken!
- Nicht zu heiss duschen und auch beim Händewaschen die Temperatur eher warm als heiss wählen.
- Keine alkoholhaltigen Tonics.
- Lippenpflege nicht vergessen.
- Hände möglichst nach jedem Waschen eincremen.
Susanne Pfau
Die staatlich geprüfte Kosmetikerin und Heilpraktikerin mit eigenem Institut ist Inhaberin der Firma pfau cosmetics. Susanne Pfau ist spezialisiert auf Problemhaut und Pigmentflecken sowie Anti-Aging.
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