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Da liegt was in der Luft

Foto: Herrndorff/Shutterstock.com

Wie Düfte uns beeinflussen

Ihre Kundin betritt völlig gestresst Ihr Institut? Dann probieren Sie es doch mit Jasminduft – das soll harmonisieren. Wer die Wirkung von Düften kennt, kann sie gezielt bei Behandlungen und zur Raumbeduftung nutzen.

Düfte wirken auf das limbische System, einen der ältesten Teile unseres Gehirns. Das limbische System spielt eine wichtige Rolle beim Entstehen von Gefühlen und kann verschiedene Assoziationen in uns wecken. So gelingt es, durch einen Duft eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen und uns dadurch zu inspirieren. Düfte regen zudem die Produktion von körpereigenen Endorphinen und glücksbringendem Serotonin an. Sie können Lebensfreude vermitteln. Sie harmonisieren, aphrodisieren, regen an, steigern die Schöpferkraft und Aufnahmebereitschaft, machen locker und geben manchmal den Impuls zur Entspannung. Unser Geruchssinn, wohl der empfindlichste unserer Sinne, ist direkt mit unserem Wohlbefinden verbunden. Mit ihm sammeln wir im Laufe unseres Lebens viele Dufterfahrungen, die Erinnerungen und Gefühle wecken, wenn sie erneut in unsere Nase steigen. Das gelingt uns, weil wir ca. 400 verschiedene Duftrezeptoren besitzen.

Wissenschaftlich belegt

Inzwischen haben Düfte und Aromen einen festen Platz in der Kosmetikbehandlung. Mittlerweile gibt es wissenschaftliche Belege für ihren besonderen Nutzen. So wurde ein kleines sensibles Feld in der Nasenscheidewand entdeckt, das feinste Düfte, Pheromone, wahrnimmt und als Signale in unser limbisches System weiterleitet. Dort regen sie die Produktion von Neurotransmittern an, die für unsere Gefühle zuständig sind und das vegetative Nervensystem steuern. Je reiner ein Aromaöl, umso effektiver wirkt es. Um ätherische Öle (aus Blättern, Blüten, Früchten, Wurzeln, Zweigen), Pflanzenauszüge oder Extrakte richtig anzuwenden, muss man ihre Wirkungsweise kennen. Sie können über Haut und Atemwege oder über den Mund aufgenommen werden.

Hier riecht‘s gut

Bei Gesichts- und Körperbehandlungen gelangen ätherische Öle über die Haut bzw. die Poren in die Blut- und Lymphbahnen. Werden Öle in der Hautpflege eingesetzt, so sind sie mit Trägerölen wie süssem Mandel-, Sesam-, Nachtkerzen-, Aloe-vera-, Aprikosen- oder Pfirsichkern-, Avocado-, Weizenkeim-, Oliven- und Sojaöl zu mischen. Da Trägeröle leicht oxidieren, sollten sie erst direkt vor dem Gebrauch angemischt werden. In der Kosmetik werden Raumdüfte wirkungsvoll eingesetzt. An einem Ort, der gut riecht, halten wir uns gerne auf. Soll jedoch der Behandlungsraum beduftet werden, muss die Auswahl des Dufts wohlüberlegt sein. Düfte verleihen einem Raum nicht nur Frische, sie verbreiten eine besondere Atmosphäre und sind in der Lage, beim Gast Assoziationen zu erzeugen. Je nachdem, welche Düfte eingesetzt werden, kann die Wirkung zum Beispiel anregend, reinigend, beruhigend oder sinnlich sein.

Raumdüfte

Düfte und Duftessenzen für die Beduftung von Räumen gibt es als Sprays, Räucherstäbchen, Raumduftstäbchen, Raumduftdiffuser mit Holzstäbchen, Duftkerzen, -lampen und -schalen. Beliebt sind auch Diffuser mit Ultraschalltechnologie. Sie werden mit Wasser und einigen Tropfen Duftöl befüllt. Aus dem Gemisch entsteht ein feiner Nebel, der sich im Raum verteilt.

Welcher Duft wirkt wie?

Düften oder Duftessenzen werden unterschiedliche Wirkungen nachgesagt. Hier ein kleiner Überblick:

  • Bergamotte, Zitrone, Mandarine, Melisse: Sie sollen erfrischend und belebend wirken.
  • Bergamotte, Zitrone, Minze, Orange, Grapefruit, Jasmin, Melisse, Ylang-Ylang: Sie sollen echte Stimmungsaufheller sein.
  • Pfefferminze: Das Nervensystem soll durch Pfefferminze stimuliert werden.Zu einem klaren Kopf verhelfen auch Zitrone und Eukalyptus.
  • Rosenöl: Es regeneriert, belebt, gleicht aus, adstringiert und harmonisiert.
  • Grapefruit, Patschuli, Sandelholz, Orangenblüten: Sie sollen bei Stress wahre Wunder bewirken.
  • Anis, Jasmin, Lavendel: Bei nervlicher Anspannung sind diese Düfte zu empfehlen.
  • Ylang-Ylang, Patschuli, Sandelholz: Energieblockaden sollen durch sie abgebaut werden können. Sandelholz vermittelt zudem Gelassenheit.
  • Zeder, Wacholder, Ysop: Diese Öle geben Körper und Geist die nötige Power.
  • Moschus, Amber: Sie zählen zu den aphrodisierenden Duftnoten. Moschus verbindet sich sehr gut mit der Haut. Amber riecht weich und warm, hat aber auch eine markante Note. Aufgetragen auf den Nacken, entfaltet es eine sinnliche Wirkung.
  • Zimtöl: Wer Energieblockaden abbauen will, sollte zu diesem Öl greifen.
  • Weihrauch wirkt ausgleichend und fördert die Konzentration.
  • Lavendel entspannt und hat sich bei Stress, Haut-, Atemwegs- und Schlafbeschwerden bewährt.

CHRISTIANE LASZIG

Die Fachkosmetikerin und Maskenbildnerin arbeitet für Film und Fernsehen und bildet Visagisten aus. Themenschwerpunkte der freien Autorin sind die Bereiche ganzheitliche Kosmetik, Anti-Aging und Make-up.

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