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Brilen-Make-up

Schöner durchblicken

Sicher kennen Sie diesen Satz: Wer eine Brille trägt, sollte sich stärker schminken. Das hat aber meist zur Folge, dass die Augenpartie völlig „überschminkt“ wirkt. Rolf Stehr gibt Tipps, wie Sie es vermeiden, zu dick aufzutragen. Zudem zeigt er, worauf Sie je nach Brillenform beim Make-up Ihrer Kundin achten sollten

Zunächst sollten Sie sich bewusst machen, welchen Einfluss eine Brille auf die Make-up-Gestaltung ausübt. Dabei ist zum einen die Stärke der Brillengläser (Minus- oder Plus-Dioptrien) zu beachten. Zum anderen hat die Fassung der Sehhilfe einen entscheidenden Einfluss auf das Erscheinungsbild des Gesichtes. Eine professionelle Make-up-Beratung für Brillenträgerinnen sollte daher immer folgende Themen beinhalten:

  • Die Gestaltung des Augen-Make-ups unter Berücksichtigung der Brillenstärke,
  • Analyse der Gesichtsformen & Brillenfassungen sowie
  • die Farbauswahl für das gesamte Make-up.

Der Einfluss der Dioptrien

Grundsätzlich nehmen zwei Arten von Gläserstärken Einfluss auf das Augen-Make-up:

  • Entweder das Auge wird optisch verkleinert oder
  • das Auge wird optisch vergrößert.

Die Verkleinerung der Augenpartie wird durch Brillengläser mit Minus-Dioptrin hervorgerufen, Hierbei handelt es sich um Kurzsichtigkeit.

Die Vergrösserung der Augenpartie wird durch Brillengläser mit Plus-Dioptrin hervorgerufen. Dieses Phänomen bezeichnet man als Weitsichtigkeit.

Für beide Brillenarten gilt: Je höher die Dioptrinzahl, umso stärker ist die Veränderung zu erkennen.

In der heutigen Zeit haben nahezu alle Kunden entspiegelte Brillengläser. Dies bedeutet jedoch nicht, dass für den Betrachter des Gesichts, keine Spiegelreflexe auf der Brille zu sehen sind; lediglich für den Brillenträger sind diese nicht sichtbar. Da man je nach Lichtquelle Reflexe auf den Gläsern sieht, empfiehlt es sich, mit matten Farben zu arbeiten. Somit wirkt das Auge klarer und ist deutlicher zu erkennen.

Make-up für Kurzsichtige

Brillengläser gegen Kurzsichtigkeit führen zu einer optischen Verkleinerung des Auges. Aus diesem Grund sollte man in jedem Fall vergrössernde Schminktechniken einsetzen. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Die Vergrösserung der „Augenrundung“ (Farben in Bögen übereinander) und
  • die Vergrösserung der „Mandelform“ (Farben nebeneinander).

Der Augapfel bekommt optisch mehr Rundung, indem der untere Wimpernkranz mit einer Kajal-Linie in einen leichten Bogen im Haarwuchs-Bereich der Wimpern aufgetragen wird. Um die Augen nicht schmaler wirken zu lassen, wurde auf die Betonung des oberen Wimpernkranzes verzichtet. Doch die beste Vergrösserungstechnik wird durch zu stark betonte Lippen wieder zu Nichte gemacht, da dies die Augen in den Hintergrund treten lässt. Aus diesem Grund sollten Sie hierfür einen neutralen Lippenstift wählen.

Make-up für Weitsichtige

Bei einem Brillenträger mit Weitsichtigkeit werden die Augen durch die Gläser stark vergrössert. Je nach Stärke der Dioptrienzahl kann das Auge wie durch eine Lupe vergrössert erscheinen. Auf keinen Fall sollten Sie jetzt nach dem Motto „dunkle Farben verkleinern“ verfahren. Zwar verkleinern sie eine Partie optisch, aber sie betonen auch stärker! Durch den „Lupen-Effekt“ wären die Augen dann zu stark betont. In diesem Fall gilt „weniger ist mehr“.

Bei der Weitsichtigkeit, wird das Auge auf keinen Fall vergrössernd betont. Somit wurde der äussere Winkel nicht nach aussen verlängert und der Wimpernrand jeweils nur mit einer ganz feinen und sanften Linie direkt im Wimpernkranz nachgezogen. Es empfiehlt sich sanfte Farben zu verwenden; zum Beispiel sämtliche Töne, die Sie bei einem Augenmake-up im Nude-Look wählen würden. Im Unterschied zur kurzsichtigen Brillenträgerin, können Sie die Lippen hier sehr gut mit leuchtenden und kräftigen Farben in Szene setzen. Ebenso darf die Lippenkontur etwas vergrössernd nachgezogen werden. Damit werden die Proportionen des Auges im Vergleich zum Lippenvolumen ausgeglichen.

Autor: Rolf Stehr

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